Insgesamt 170 Beschäftigte haben dabei Skrzeba zuletzt unterstützt, rund 100 davon in Ulm. "Bei meinem Dienstantritt 1974 waren wir 19, da hatte die Uni noch 1650 Studenten", erinnert sich der gelernte Diplom-Ingenieur (Chemie). "Meine Entscheidung für Ulm habe ich nie bereut", freut er sich rückblickend, "ich bin zufrieden mit dem, war wir gemacht und angeschoben haben". Eine ganze Reihe von Wohnheimen etwa, eine Kinderkrippe, neue Mensen und Cafeterien, insbesondere im Gastronomie-Bereich viele Veränderungen. Nicht zu vergessen das seinerzeit hart erkämpfte Semester-Ticket in Ulm.
Damit lasse sich verschmerzen, dass nicht alle Pläne und Wünsche zu realisieren gewesen seien. Voran die Zusammenführung aller Service-Bereiche auf dem Uni-Campus in Ulm, möglich vielleicht, hofft Skrzeba, im Rahmen einer jetzt angelaufenen Gesamtplanung für das Areal. Mit einem weiteren Wohnheim, einem Studentenhotel, einer weiteren Mensa und neuen Kinderkrippe sowie Räumen für die Verwaltung des Studentenwerks und alle Publikumseinrichtungen. Ebenfalls eine Lösung zeichne sich ab für eine Mensa in Biberach. "32 Jahre haben wir uns darum bemüht." Bislang vergeblich gekämpft habe er indes für einen Biergarten auf dem Uni-Gelände, aus Sicht der Befürworter weniger wichtig des Konsums wegen, vielmehr wünschenswert als Treffpunkt, für Kommunikation und Entspannung.
Für Günter Skrzeba auch Stichworte für das Selbstverständnis des Studentenwerks: "Wir leisten mit unserer Rolle beim Wohlfühl-Faktor schon einen wichtigen Beitrag zur Attraktivität des Standorts." Das sei auch den Verantwortlichen in Uni und Hochschulen bewusst, ist der Noch-Geschäftsführer überzeugt und spricht in diesem Zusammenhang von "mehr als guten Beziehungen zu allen Rektoren und gegenseitigem Respekt wie Verständnis" - Skrzeba zufolge andernorts freilich nicht immer eine Selbstverständlichkeit.
Wobei nicht zuletzt die Finanzierung Offenheit und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit erfordere. Kaum 20 Prozent des Budgets deckten inzwischen staatliche Zuschüsse. "Früher war es mehr als die Hälfte", weiß Günter Skrzeba. Den Rest müsse die Einrichtung eben selbst erwirtschaften. Das erfordere Kostenbewusstsein, unternehmerisches Denken und Kreativität, weiß auch sein Nachfolger. "Meine bisherigen Tätigkeiten und Erfahrungen sind dafür eine gute Basis", ist Claus Kaiser zuversichtlich, der an der Fachhochschule Nürtingen studiert hat.
Er freue sich "auf eine interessante Tätigkeit in einem attraktiven Umfeld". Wohl wissend freilich, dass sein Vorgänger "Maßstäbe gesetzt" habe, die es zu erreichen gelte. Wichtig sei ihm bei seiner künftigen Arbeit Transparenz und eine offene Informationspolitik, den Nutzern und Kunden gegenüber, den Studenten mithin ebenso wie den Trägern. Wobei dem neuen Geschäftsführer Verständnis für junge Menschen unterstellt werden darf: Kaiser ist verheiratet und hat vier Söhne.