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Molekularbiologische Fragen mit Mathematik lösen

Professor Martin Bossert koordiniert DFG-Schwerpunktprogramm/ Zehn Millionen Euro für rund sechs Jahre bewilligt

(lifePR) (Ulm, )
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat kürzlich 16 neue Schwerpunktprogramme bewilligt, in deren Rahmen wichtige neue Fragestellungen in der Grundlagenforschung bearbeitet werden sollen. Zudem werden davon spürbare Impulse zur Weiterentwicklung der Forschung in diesen Bereichen erwartet. Eines dieser Programme koordiniert Professor Martin Bossert, Direktor des Instituts für Telekommunikationstechnik und angewandte Informationstheorie der Universität Ulm: "Informations- und Kommunikationstheorie in der Molekularbiologie" ist es überschrieben und soll der DFG zufolge eine Brücke von der Informationstheorie zur Biologie schlagen.

"Das Konzept basiert auf der Idee, molekularbiologische Vorgänge als Nachrichtenübertragungsprozesse anzusehen und mit mathematischen Methoden zu untersuchen, die aus der Informationstheorie stammen", sagt Professor Bossert. Betrachtet würden unter diesem neuen Blickwinkel vor allem Fragen der Speicherung, Verarbeitung und der Fehlerkorrektur von Informationen in biologischen Systemen. An der interdisziplinären Zusammenarbeit beteiligt seien Mathematiker, Informatiker, Elektrotechniker, Biologen und Mediziner. Wissenschaftler aus dem gesamten Bundesgebiet übrigens, die in den nächsten Wochen ihr Interesse an einer Mitarbeit anmelden können. "Aus ihnen werden internationale Gutachter zehn bis 15 Teams für das Projekt auswählen", so Bossert. Sie sollen dann Mitte Oktober bei einem ersten Treffen im Wissenschaftszentrum Schloss Reisensburg der Uni Ulm ihre Ansätze vorstellen.

Zehn Millionen Euro stehen im Rahmen des Programms für die nächsten sechs Jahre zur Verfügung. "Ein schöner Erfolg für uns", freut sich denn auch Martin Bossert, inzwischen schon zum dritten Mal mit einem innovativen Konzept bei Schwerpunktprogrammen erfolgreich und in Sachen DFG-Förderung derzeit bundesweit Spitzenreiter in der Nachrichtentechnik. "Insgesamt sind allein damit mehrere Millionen Euro Forschungsgelder an die Uni Ulm geflossen." In der Tat waren die 16 jetzt neu bewilligten Programme aus ursprünglich 48 eingereichten Konzepten ausgewählt worden. Das "Ulmer Konzept" hatte Professor Bossert gemeinsam mit zwei Kollegen von der TU München und der Humboldt-Universität Berlin sowie einem weiteren Ulmer Wissenschaftler entwickelt, nämlich Professor Michael Kühl, Direktor des Instituts für Biochemie und Molekulare Biologie.

Auch zur Beteiligung weiterer Ulmer Institute an der Realisierung des Forschungsprogramms hat der Koordinator bereits gewisse Vorstellungen: "Ich hoffe schon auf drei bis vier Projekt-Teams aus Ulm."
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