Dr. Michael Breitbach, seit Januar 1995 Kanzler der Universität Gießen, wird über seine Erfahrungen bei der Fusion und anschließende Privatisierung der Universitätsklinika Gießen und Marburg berichten.
Angesichts der Veränderungen im Gesundheitssystem und wegen des erheblichen Investititionsstaus bei den meisten Universitätskliniken in Deutschland ist die Privatisierung ein stets aktuelles Thema. Die Privatisierung des Universitätsklinikums Gießen Marburg war wegen seiner möglichen Vorreiterrolle lange in den Medien präsent und sie wird heute wegen der möglichen Auswirkungen auf die Freiheit von Forschung und Lehre sehr aufmerksam verfolgt.
Herr Dr. Breitbach kann uns sehr kompetent und sozusagen aus erster Hand über seine Erfahrungen mit dem Privatisierungsprozess und mit der Neuordnung der Hochschulmedizin in Gießen berichten, u.a.
- Bedeutung der Hochschulmedizin für den Standort
- Integration des Fachbereichs Medizin in die Universität
- Verselbständigung des Universitätsklinikums
- Fusion und anschließende Privatisierung der Universitätsklinika Gießen und Marburg
- Kooperationsvertrag zwischen Universität/ Fachbereich und Universitätsklinikum (Ausgleich von Wissenschafts- und Eigentumsfreiheit).
Dr. Michael Breitbach, Jahrgang 1947, geb. in Frankfurt/Main, Absolvent des Lessing-Gymnasiums in Frankfurt/Main, studierte von 1966 bis 1971 an den Universitäten Frankfurt/Main und Heidelberg Rechtswissenschaft. Erste Juristische Staatsprüfung in Frankfurt/Main 1971. Wissenschaftliche Hilfskraft an der Professur für Öffentliches Rech II am Fachbereich Rechtswissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen. 1975 die Zweite Juristische Staatsprüfung in Hessen. Von 1975 bis 1980 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Rechtswissenschaft der Justus-Liebig-Universität: Lehraufträge am Verwaltungsseminar Wiesbaden/ Abteilung Gießen. 1981/1982 arbeitete er als Rechtsanwalt. Von 1982 bis 1989 unterrichtete er als Fachhochschullehrer an der Verwaltungsfachhochschule Wiesbaden die Fächer „Staat und Verwaltung“ sowie „Politikwissenschaften“. Im August 1989 übernahm er die Stelle des Referenten für Hochschulrecht und des Datenschutzbeauftragten der Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen. 1992 wurde er zum Leiter der Zentral- und Rechtsabteilung der JLU bestellt. Im Dezember 1992 übernahm er einen Teil der Aufgaben des Kanzlers in kommissarischer Vertretung. Seit Januar 1995 ist er Kanzler der Universität Gießen. Im Januar 2004 übernahm er die Leitung Arbeitskreis „Leistungsorientierte Mittelvereitlung und Zielvereinbarungen“ der deutschen Universitätskanzlerinnen und -kanzler.
Dr. Breitbach verfasste Publikationen zu Themen des Verfassungs- und des Verwaltungsrechts sowie zur Rechtsgeschichte; ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei im Versammlungsrecht. Zuletzt erschienen Beiträge zur Hochschulreform und zur Universitätsgeschichte. (www.uni-giessen.de/...)
Paul-Fritsche-Stiftung – Wissenschaftliches Forum
Am 10. März 1987 wurde auf Initiative des Anästhesisten und Altdekans der Medizinischen Fakultät Prof. Dr. Paul Fritsche zusammen mit der Universität des Saarlandes und der Stadt Homburg/ Saar die Stiftung Wissenschaftliches Forum gegründet. Es war das Anliegen von Prof. Fritsche, Studierenden der Medizin und Zahnmedizin, den Ärzten und dem Pflegepersonal am Universitätsklinikum ethische Fragen in der Medizin mit Vorträgen auswärtiger Spezialisten nahe zu bringen. Nach dem Tode von Professor Fritsche hat die Stiftung aus seinem Nachlass eine großzügige Zustiftung erhalten. Der Vorstand der Stiftung hat im Gedenken an Professor Fritsche und seine großzügige Spende beschlossen, die Stiftung zukünftig "Paul-Fritsche-Stiftung – Wissenschaftliches Forum" zu nennen.