Auch die deutsche Gesetzgebung ist darum bemüht, schwul-lesbische Lebensentwürfe zu unterstützen. So verbietet das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz von 2006 Benachteiligungen aufgrund sexueller Identität, bereits seit 2001 sind Lebenspartnerschaften gesetzlich anerkannt. Aber sind diese Neuerungen ausreichend? Wie sieht es mit der Akzeptanz im Alltag aus? Lernt unser Umfeld, sich mit der Vielfalt der Lebensweisen zu arrangieren?
Die Toleranz vielfältiger Identitätskonzepte wird in Politik und Wirtschaft zunehmend gefördert. Besonders die vermehrte schwule Präsenz in den Medien scheint Tabus um Homosexualität zu entschärfen und doch belegen aktuelle Studien, dass die Lebenserfahrung vieler Lesben und Schwuler von Gewalt und Diskriminierung geprägt bleibt.
Gewaltsame Übergriffe, Beschimpfungen und Ausgrenzungen sind in vielen Bereichen leider immer noch traurige Realität. Aus Angst vor Feindlichkeiten am Arbeitsplatz, an Schulen oder im engeren sozialen Umfeld, verschweigen daher Menschen jeder Altersgruppe ihre sexuelle Identität und bestreiten so weite Teile ihres Lebens unter dem Mantel der Verschwiegenheit. Dr. Susanne Omran, die Gleichstellungsbeauftragte der Universitätsstadt Tübingen, berichtet: „Besonders lesbische Frauen haben oft das Gefühl, ihr Privatleben verschweigen zu müssen und kämpfen so mit enormer psychischer Belastung“.
Die Veranstaltung steht im Rahmen des Europäischen Jahres für Chancengleichheit und wird von der Gleichstellungsbeauftragten der Universitätsstadt Tübingen, Dr. Susanne Omran in Zusammenarbeit mit dem Tübinger Institut für frauenpolitische Sozialforschung e.V. und der Landeszentrale für politische Bildung organisiert.