Wahrscheinlich? Könnte sein? Steht im Verdacht? – Dieser Art Formulierungen sind bestens bekannt. Ganz besonders im Zusammenhang mit sogenannten Studien, die wenig wissenschaftlichen Hintergrund, dafür mehr Lobby-Interesse beinhalten. Auffällig häufig findet man diesen Informations-Charakter in Verlautbarungen von Öko-Design-Anhängern und deren zahlreichen, gut vernetzten Organisationen. Ob nun der Verein „Münchner Umweltinstitut“ eine führende Rolle im Konzert der Öko-Lobbyisten einnimmt, kann nicht mit absoluter Sicherheit behauptet werden. Aber es könnte ja sein? Oder die Auftraggeber der zeitlich exakt auf den Punkt gelieferten Pressemitteilung des Vereins, in der vor dem Pflanzenschutzmittelwirkstoff Glyphosat im deutschen Bier gewarnt wird, sahen in dem so offiziell anmutenden Titel „Umweltinstitut“ den richtigen Absender der Botschaft? Könnte auch sein. Schlussendlich ist es eigentlich egal, ob nun Annahme oder schlichte Behauptung – ist sie erstmal veröffentlicht, bleibt selbst nach Klarstellung und Nachweis der Nichthaltbarkeit immer etwas hängen. Darauf spekuliert der gewiefte Verfasser und nicht selten behält er Recht.
Es lebe der Konjunktiv, denn er hilft immer dann, wenn man nichts so genau weiß, aber gerne eigene Ziele ohne zeitraubende und kostspielige Verfahren durchsetzen möchte. Eine langjährige und sehr effektive Strategie dieser Art erlebt man beim Thema Passivrauch. Da wird der Konjunktiv nach besten Kräften bemüht und der Erfolg scheint Nachahmer zu motivieren. So auch jetzt beim Glyphosat-Verdacht im Bier. Es reicht aus, den Begriff „krebserregend“ einzubauen, selbst ohne belastbare Beweise. Man weiß um die immense Wirkung und kennt die Geschwindigkeit von Angstaufbau. Mit Hilfe des Konjunktivs werden wahrhafte Ergebnisse geschaffen. Und wie gesagt: meist bleibt irgendetwas hängen.
Inzwischen haben sich zu dem Glyphosat-Vorwurf im Bier alle betroffenen Stellen, vom Brauerverband bis zum Bundesinstitut für Risikobewertung, geäußert. Einhellige Meinung: die Studie des „Münchner Umweltinstituts“ entbehrt jeglicher wissenschaftlicher Grundlage. Dazu kommt noch, dass weder die Originalstudie, noch ausreichende methodische Informationen zu den Analysenmethoden und der Probennahme vorliegen. Da hilft nun aber auch kein Konjunktiv mehr!
Für Franz Bergmüller, Landesvorsitzender des Vereins zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur VEBWK e.V., ist das neue Rauschen im Studienwald unerträglich: „Das ist unverantwortlich, das ist verwerflich. Die offensichtliche Strategie, die in zwei Wochen anberaumte EU-Abstimmung über eben dieses Pflanzenschutzmittel Glyphosat und dessen weitere Einsatzgenehmigung zu beeinflussen, ist plump. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schreckt auf, Grüne und andere Öko-Lobbyisten befördern das Thema dann politisch und medienwirksam. Das haben wir genauso beim Passivrauchthema erlebt und müssen heute mit krassen Folgen daraus leben. Nun wird das Bier missbraucht. Was muss eigentlich noch alles passieren, damit man diesen Beschwörern der Flaschengeister endlich weniger Glauben schenkt, und wieder zu normalen Handlungsweisen zurückfindet, die verantwortbare Entscheidungen und Gesetzgebungen ermöglichen? Mir fehlt es an der erforderlichen Sensibilität vor etwaigen Gesetzen. Da muss sich etwas Grundsätzliches ändern. Interessenvertretungen gibt es auf allen Seiten, aber die letzten Jahre zeigen, dass wir es mit einer ideologischen Öko-Diktatur zu tun haben. Die Verbraucher muss man auch vor solchen Irritationen schützen. An dem aktuellen Glyphosat-Fall kann man sehr gut erkennen, mit welchen Mitteln gearbeitet wird. Das sollte allen Politikern zu denken geben.“ Kontakt: VEBWK Presse, Bodo Meinsen, Pressesprecher, T 089-90529072, Email: presse@vebwk.com