Den Ämtern zufolge werden im äußeren Entwicklungsraum des Landes Brandenburg 2020 rund 390.000 Menschen weniger leben als heute. "Das ist mehr als die aktuelle Bevölkerung von Cottbus, Frankfurt/Oder, Eisenhüttenstadt, Schwedt, Brandenburg/Havel, Senftenberg und Spremberg zusammen", so BBU-Vorstandsmitglied Ludwig Burkardt. In dieser Region könnten dann insgesamt 205.000 Wohnungen dauerhaft leer stehen. Das wären knapp 85.000 mehr als heute.
"Die Auftriebskräfte des Leerstandes werden sich schon ab 2010 wieder verstärken", so Burkardt. Zwar halte auch im Land Brandenburg der Trend zu kleineren Haushalten an. Gerade im äußeren Entwicklungsraum reiche das aber nicht aus, um die Bevölkerungsverluste auch nur annähernd zu kompensieren.
Burkardt: "Diese Zahlen machen deutlich, dass der Stadtumbau Ost auch über 2009 hinaus fortgesetzt werden muss." Die Wohnungswirtschaft rate dabei dringend zu einer Flexibilisierung des Programms: "Eine Konzentration auf die Aufwertung zu Lasten des Abrissanteils, wie sie vom Bundesbauministerium propagiert wird, würde der komplexen Realität der Städte und Gemeinden nicht gerecht. Wir brauchen beim Stadtumbau Maßanzüge statt Stangenware. Nur so kann den lokal unterschiedlichen Erfordernissen Rechnung getragen werden", so Burkardt. Sei der Leerstand erstmal verringert, könnten die Wohnungsunternehmen die Aufwertung dann vielfach aus eigener Kraft leisten: "Für jeden Euro an Abrissförderung aus Programmmitteln haben unsere brandenburgischen Mitgliedsunternehmen acht eigene Euro in die Aufwertung ihrer Bestände investiert."