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Bildung muss weltweit öffentliches Gut sein

Gemeinsame Pressemitteilung von BLBS, GEW und VBE zum heutigen Abschluss des Weltlehrerkongresses in Berlin

(lifePR) (Berlin, )
Der 5. Weltkongresses der Bildungsinternationalen (BI) in Berlin bekräftigte die Notwendigkeit einer besseren Bildung für alle Menschen in der Welt und die Stärkung des Pädagogenberufes. Deshalb forderte der Kongress mehr öffentliche Verantwortung für Bildung. Dafür wollen die Gewerkschaften weltweit eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Aufgabe der BI-Mitgliedsgewerkschaften sei jetzt, die Kooperation noch offener und intensiver zu gestalten, um die Durchsetzungsfähigkeit auf globaler Ebene zu stärken. Es gelte, die Gemeinsamkeiten in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen. Die deutschen Mitgliedsorganisationen der Bildungsinternationalen, der Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen (BLBS), die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie der Verband Bildung und Erziehung (VBE), werden künftig auch mit Blick auf Europa noch enger zusammen arbeiten. Die Impulse der BI für mehr Bildungsgerechtigkeit seien für die Zusammenarbeit der Bildungsgewerkschaften und Lehrerorganisationen in Deutschland wichtig. Der Weltkongress habe die deutschen Mitglieder der BI in ihrem gemeinsamen Einsatz für hohe Bildungsqualität und bessere Arbeitsbedingungen für die Lehrerinnen und Lehrer, für alle Beschäftigten im Bildungswesen der Bundesrepublik gestärkt.
Der 5. Weltkongress tagte vom 22. bis 26. Juli im Berliner Estrel Hotel. 1.700 Delegierte aus allen Kontinenten berieten unter dem Motto „Pädagogen – gemeinsam für eine Bildung von hoher Qualität und sozialer Gerechtigkeit“. Der nächste Weltkongress findet in vier Jahren in Afrika statt.

Mit Freude registrierte der BLBS-Bundesvorsitzende Berthold Gehlert, dass seine Anregung, innerhalb der Bildungsinternationalen ein funktionierendes Netzwerk Berufsbildung zu schaffen, auf große Resonanz gestoßen ist. „Dies wird den BLBS bestärken, seine Erfahrungen in der beruflichen Bildung an die interessierten Partner weiterzugeben und in dem Netzwerk Berufsbildung eine aktive Rolle zu übernehmen.“ Weiter sagte Gehlert: „Die vom BLBS und der französischen Lehrergewerkschaft SNETAA eingebrachte gemeinsame Resolution bot auch die Gelegenheit, über inhaltliche Forderungen zur Berufsbildung intensiv zu diskutieren. Durch die Annahme der Beschlussvorlage wird herausgestellt, dass es keinen elitären Bildungsanspruch geben darf, der die berufliche Bildung ausblendet oder ihren Stellenwert nicht anerkennt.“ Einig sei man sich auch in der vom BLBS-Bundesvorsitzenden Berthold Gehlert schon zur Eröffnung des Kongresses vorgetragenen Forderung, dass Berufsbildung mehr sein müsse als „Training-on-the-job“. „Berufsbildung ist mehr als bloße fachliche Qualifikation. Sie muss neben einer umfassenden Fachkompetenz auch die Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler fördern“, so der BLBS-Bundesvorsitzende. Einig war man sich auch in der Forderung, dass Berufsbildung in staatlicher Verantwortung organisiert werden müsse.

GEW-Vorsitzender Ulrich Thöne kündigte eine Kampagne seiner Organisation gegen die fort-schreitende Privatisierung des Bildungswesens an. Er machte deutlich, dass nach den Beschlüssen der BI jetzt „Taten folgen müssten“. „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen. Dazu gehört in erster Linie, die Privatisierung des Bildungswesens zurückzudrängen. Sonst sind keine fairen Entwicklungschancen für die Menschen und die Bildungssysteme zu garantieren – das gilt für Deutschland, Europa, weltweit“, sagte Thöne. „Bildung ist öffentliche Daseinsvorsorge. Wir brauchen den weltweiten qualitativen und quantitativen Ausbau des öffentlich verantworteten und finanzierten Bildungswesens.“ Bildung sei nicht nur in Staaten der so genannten Dritten Welt der Schlüssel für eine sinnvolle Lebensperspektive. Sie eröffne den Menschen die Chance, in Ausbildung und Beruf einzusteigen. „Bildung ist das beste Instrument, um Armut, Hunger und Krankheiten vorzubeugen. Sie hilft, Krieg und Terror den Nährboden zu entziehen“, betonte der GEW-Vorsitzende. „Privatisierung bedroht die Qualität von Bildung. Sie ist ein Angriff auf die Chancengleichheit der Menschen. Deregulierung und Liberalisierung verschlechtern die Arbeitsbedingungen der Pädagoginnen und Pädagogen. Schulen, die auf dem Aktienmarkt feilgeboten werden, sind das Letzte, was unsere Gesellschaft braucht.“

VBE-Bundesvorsitzender Ludwig Eckinger betonte, der Weltlehrerkongress habe kompromisslos die Würde des Lehrerberufs und das Recht auf pädagogische Freiheit eingefordert. „In vielen Ländern der Welt wird die Menschenwürde des Lehrers verletzt. Lehrerinnen und Lehrer sind Mob-bing und Gewalt ausgesetzt bis hin zur Lebensbedrohung bei Ausübung ihres Berufes“, erklärte Eckinger. Weiter sagte er: „Ohne pädagogische Freiheit können Lehrerinnen und Lehrer ihre Auf-gabe nicht erfüllen. Junge Menschen zu mündigen Bürgern zu erziehen, bedingt, dass Lehrerinnen und Lehrer selbst als mündige Bürger ihren Beruf ausüben können.“ Der VBE-Bundesvorsitzende würdigte, der Kongress habe klare Zeichen des solidarischen Miteinanders im Lehrerberuf gesetzt. Mit Blick auf die deutsche Bildungspolitik bekräftigte Eckinger: „Wir wollen in Deutschland unseren pädagogischen Auftrag erfüllen, vom Kindergarten an die Heranwachsenden individuell zu fördern und zu fordern. Dafür muss die Politik die nötigen Rahmenbedingungen sichern, einschließlich einer kompetenzorientierten universitären Lehrerbildung.“ Eckinger unterstrich die Forderung des VBE, Deutschland sollte sich an der OECD-Studie TALIS, dem so genannten „Lehrer-PISA“, beteiligen.

Info: Alle Informationen zum 5. Weltkongress der Bildungsinternationalen finden Sie im Internet unter: www.ei-ie.org
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