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Forstunternehmer wehren sich gegen Flächenstillegung

(lifePR) (Stuttgart, )
"Generell können wir uns Forstunternehmer in den letzten Monaten nicht beklagen. Die Auftragsbücher sind voll und die Holzpreise dauerhaft auf einem fast schon historischen Höchststand", zog Vorsitzender Fritz Flechsel bei der Mitgliederversammlung des Bayerischen Forstunternehmerverbandes im VdAW in Wolnzach Bilanz und freute sich über eine deutliche Besserung als noch in den Krisenjahren 2008/09.

Gleichzeitig beklagte er allerdings das Niveau der eigenen Arbeitspreise. "Auf der einen Seite sind die Kosten, vor allem bei Diesel, aber auch im Servicebereich, fast schon explosionsartig gestiegen und auf der anderen Seite stagnieren beziehungsweise fallen die Arbeitspreise, so dass eine immer breitere, klaffende Schere existiert", erläuterte der Vorsitzende, der hierfür sowohl die Unternehmer selbst, aber auch deren Auftraggeber verantwortlich machte. An dieser Stelle begrüßte er die Vorgehensweise der BaySF, bei der nach einigen Gesprächen in der Vergangenheit nun neben der reinen Preisabgabe auch andere Aspekte zählen.

Als weiteres Problem beschäftigt die Forstunternehmer die auf Bundes- und teilweise Landesebene verstärkten Forderungen nach einer Extensivierung bis hin zur Flächenstilllegung von Waldflächen. "Dieses Damoklesschwert schwebt auch immer wieder über uns Bayern", meinte Flechsel mit einem klaren Nein zu solchen Plänen. "Hier geht es um unsere Arbeitsplätze. Dies können wir uns nicht bieten lassen", bemerkte er. Es könne nicht sein, dass einerseits verstärkte energetische und bauliche Nutzung von Holz gefordert wird und andererseits Fläche aus der Produktion genommen werden soll.

"Die Forstunternehmer sind bei der Waldbewirtschaftung unverzichtbare Partner für den Waldbesitz", bekräftigte der Vorsitzende. Mit modernen Maschinen und ihrem großen Know-how bieten sie einen zuverlässigen Service und gewährleisten durch ihre Zertifizierung, dass sie die PEFC-Standards der Waldbesitzer 1:1 einhalten.

Den Bodenschutz brachte Bruno Starke, Betriebsleiter Forsttechnik BaySF, in seinem Statement in Erinnerung. Es gelte, die Befahrbarkeit der Rückegassen zu erhalten und eine selektive Holzernte mit Waldarbeitern und Harvestern zu ermöglichen. Zu den technischen Zielen zählte er dabei unter anderem Absenken des Reifenfülldrucks, der mit 35 Prozent Wirkungsanteil eine erhebliche Einflußgröße darstellt und warb für den Einsatz von Reifeninnendruck-Prüfkit als exklusiv in Bayern relativ einfache, praktikable Lösung, mit dem die erforderlichen Vorgaben eingestellt werden können.

Nach Auskunft von Heinz Läufer, Leiter strategischer Einkauf BaySF, wurden 2010 mit insgesamt 604 Unternehmen Geschäfte gemacht. Dabei wurden 3,86 Millionen Festmeter Holz geliefert und rund 40 Millionen € ausbezahlt. Im Durchschnitt entfielen auf einen Lieferanten 6000 bis 7000 Festmeter. Für 2012 verzeichnete er eine leichte Abnahme bei der Holz-Bringung, bedingt durch einen Rückgang beim Waldarbeitereinschlag, und folglich eine leichte Zunahme bei den Holz-Erntearbeiten, und damit eine leichte Steigerung beim Einsatz von externen Einschlagunternehmen.

Björn Urbanke vom Kuratorium Waldarbeit und Forsttechnik (KWF) widmete sich dem Thema "Technik und Trends für die Optimierung der Wertschöpfungskette Wald - Holz". Er wies auf die vom KWF entwickelten Projekte, wie QS Harvester, ELDAT, RFID, Efficient 20 und Navlog hin, die den Datenfluss erfassen und weiterleiten. "Auf diese Weise kann auch der Forstunternehmer zeitnah eine Rechnung stellen", erklärte er.

Aus der aktuellen Verbandsarbeit berichtete VdAW-Fachreferent Daniel Haupt. Demnach ist im Privatwald durchaus Dienstleistungspotenzial für Forstunternehmer vorhanden. Er machte Werbung für die betriebswirtschaftlichen und technischen VdAW-Beratungsangebote, die Mitglieder kostenlos nutzen können und kündigte an, dass der Verband künftig wieder verstärkt auf regionale Versammlungen setzen will. "Um sich bewusst Zeit für kollegiale Gespräche zu nehmen und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken", betonte er.
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