"Für Landwirte sind Alternativen in der Vermarktung ganz wichtig. Sie haben hohe Anforderungen an Erfassung und Lagerung. Die Leistungsfähigkeit und Flexibilität des privaten Landhandels steht hier für eine hohe Kundenzufriedenheit", betont Lohrmann. Die immer größere Schlagkraft der Erntemaschinen verkürzte die Kampagne zusehends. Damit jedoch die in der Technik angelegten Leistungsreserven auch tatsächlich realisierbar werden können, muß die Erntekette eng aufeinander abgestimmt sein. Neben dem unverzüglichen Abtransport von Raps und Getreide vom Feld, sei hier vor allem der Erfassungshandel als aufnehmende Hand gefordert.
Der Vorsitzende ist überzeugt: "Der private Landhandel stellt bei der Körnerfruchternte seine Stärken unter Beweis: Der persönliche Service, eine Politik der kurzen Wege und unbürokratische Entscheidungen sowie die besondere Flexibilität der mittelständischen Unternehmer sind bei den Landwirten ein Synonym für optimale Geschäftsbedingungen."
Nach einererneuten Trockenperiode im April wie im letzten Jahren haben die Getreidebestände durch die später einsetzenden Niederschläge der letzten Wochen einen zufrieden stellenden Entwicklungsverlauf genommen. Die Abreife verläuft normal und lässt keinen deutlich früheren Erntebeginn erwarten, sollten kurzfristig noch extrem heiße Tage kommen besteht eine Auswuchsgefahr. Durch die Niederschläge ergab sich in diesem Jahr ein verspätestes Auftreten von pflanzlichen Pilzerkrankungen. Es wird eine durchschnittliche Getreideernte erwartet.
Im Vergleich zum Vorjahr erwartet Lohrmann eine Erntemenge, die dem Vorjahr nicht nachsteht. "Beeindruckend ist, dass an vielen Standorten die außergewöhnliche Trockenheit des Aprils ausgeglichen werden konnte, wobei die Landwirtschaft hier wohl gerade noch mit einem blauen Auge davongekommen ist und - wenn das Wetter jetzt mitspielt - eine durchschnittliche Ernte erwarten kann", so Lohrmann zum diesjährigen Vegetationsverlauf. In der Rapsernte wird mit einem ebenfalls regional stark unterschiedlichen Ernteertrag gerechnet, er wird jedoch durch die leicht gestiegene Rapsanbaufläche in der Gesamterntemenge ausgeglichen.
Erfreulich für die Landwirtschaft ist die Preisentwicklung der letzten Monate. Eine Verknappung der Weltgetreidevorräte und ein gestiegener Bedarf, auch im Bereich der Energieerzeugung, haben bereits zu deutlichen Preissteigerungen geführt. Insofern kann von einem optimistischen Marktverlauf und guten Vermarktungsbedingungen ausgegangen werden.