"Der private Landhandel ist mit seinen Erfassungseinrichtungen für eine schlagkräftige Getreideerfassung sehr gut gerüstet. Leistungsfähigkeit und Flexibilität des privaten Landhandels stehen für eine hohe Kundenzufriedenheit", betont Lohrmann. Die immer größere Schlagkraft der Erntemaschinen verkürzte die Kampagne zusehends. Damit jedoch die in der Technik angelegten Leistungsreserven auch tatsächlich realisiert werden können, müssen alle Glieder der Erntekette eng aufeinander abgestimmt sein. Neben dem raschen Abtransport von Raps und Getreide vom Feld, sei hier vor allem der Erfassungshandel als aufnehmende Hand gefordert.
Wie in den Vorjahren hat die Frühjahrswitterung durch Trockenheit im April und Mai die Entwicklung der Getreidebestände zum Teil stark beeinträchtigt. Die Niederschläge Ende Mai und im Juni konnten Schäden nicht mehr vollständig verhindern. Dementsprechend sind von Region zu Region Trockenschäden in unterschiedlichem Ausmaß festzustellen. Dies wird in Baden-Württemberg voraussichtlich zu einer geringeren Erntemenge als im Vorjahr führen. Diese erwartete geringere Erntemenge spricht dafür, dass die Preise ein stabiles Niveau halten könnten. Allerdings sind dafür nicht regionale sondern globale Ernteergebnisse maßgebend. Die Verarbeiter haben Anschlussbedarf und somit großes Interesse an neuerntigem Getreide. Ob sich eine Getreideeinlagerung auf den landwirtschaftlichen Betrieben heuer lohnt, ist schwer vorhersehbar. Aus der Erfahrung vergangener Jahre konnten oft die Lagerkosten nicht erwirtschaftet werden. Die Einlagerung beim privaten Landhandel ist möglich und ein zusätzlicher Service des Landhandels. Fair kalkulierte Kosten für Lagerung und Umschlag sind garantiert und binden kein Kapital der Erzeuger in eigenen Einrichtungen. Die Branche hofft auf ein gutes Erntewetter, damit die reifen Bestände zügig und vor allem bei Weizen ohne Fallzahlprobleme eingebracht werden können.
Mit Blick auf die gestiegenen Betriebsmittelpreise sind die Landwirte auf ordentliche Marktleistungen ihrer Produktion angewiesen. Die Produktionskosten in der Landwirtschaft sind vor allem bei Düngemitteln und Energie enorm angestiegen. Allerdings lassen die erwarteten Preise für Getreide und Raps die Attraktivität der Marktfrüchte wieder ansteigen. Die wirtschaftliche Einbahnstraße in Richtung Biogas ist gebrochen und gibt den landwirtschaftlichen Betrieben wieder Alternativen in der Anbauplanung.