Beindruckt zeigte sich Ebert von der Größe der ausgestellten Maschinen bei der Agritechnica, zweifelt aber angesichts des eher kleinstrukturierten Südwestens an der Wirtschaftlichkeit. ""Der Vorteil für uns Lohnunternehmen ist allerdings, dass wir Kostensenker Nummer 1 bei den Mechanisierungskosten in der Landwirtschaft sind", ist der Vor-sitzende optimistisch. An seine Kollegen appellierte er, richtig zu kalkulieren und nur auskömmliche Arbeitspreise anzubieten.
Dr. Friedrich Bullinger von der FDP-Fraktion stellte die wichtige Bedeutung der Lohnunternehmer in Baden-Württemberg heraus. "Sie sind im ländlichen Raum verwurzelt und haben eine große Wirtschaftskraft", meinte der Politiker.
Ministerialdirigent Joachim Hauck vom Landwirtschaftsministerium ging detailliert auf die zukünftige gemeinsame EU-Agrarpolitik und deren Auswirkungen auf die Lohnunternehmen im Land ein. "Durch die Hektarprämien der ersten Säule werden die kleinen Betriebe bevorteilt", führte der Agrarexperte aus. Ebenso erklärte Hauck die Bedeutung des Greenings und die Änderungen des Pflanzenschutz-Sachkundenachweises. "Durch den weiter laufenden Strukturwandel werden wir größere Betriebe haben, die Engpässe in der Schlagkraft und Arbeitserledigung haben. Das ist Ihre Chance", bilanzierte Hauck. Auch durch neue Angebote könnten Lohnunternehmen beim Kunden Nachfrage erzeugen.
Dr. Ansgar Bernardi vom Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern gab einen Überblick über den aktuellen Stand bei Parallelfahrsystemen, Datenerfassung, Datenübertragung und Dokumentation. Im diesem Jahr abgelaufenen bundesweiten Projekt iGreen seien die wichtigsten Beteiligten wie Hersteller, Lohnunternehmen, EDV-Firmen, Verbände und öffentliche Institutionen eingebunden gewesen. "Dabei wir ein übergreifendes System zum Austausch von Daten und Diensten entwickelt", erklärte Dr. Bernardi. Maschinenflotten könnten so unter-einander kommunizierender und der Datenaustausch vom Feld zum Schreibtisch sei möglich, führte Dr. Bernadi aus. Im Anschluss berichteten Praktiker über Ihre Erfahrungen und verschiedene Herstellerfirmen gaben Kurzstatements ab, was in einer intensiven konstruktiven Diskussion mündete.
Im Verbandsteil stellte sich Frau Dr. Brigitta Hüttche als Nachfolgerin des zum Jahreswechsel in den Ruhestand wechselnden geschäftsführenden VdAW-Vorstandsmitglied Erich Reich vor. Daniel Haupt vom VdAW zeigte das umfangreiche VdAW-Dienstleistungsangebot für die Lohnunternehmen und die positive Mitgliederentwicklung auf. Neben der Wiederwahl des Vorsitzenden Heinz Ebert wurde Klaus Rupp aus Rosenberg als Stellvertreter gewählt. Markus Breitenfellner aus Binzen, Gerhard Guthörle aus Bad Rappenau, Michael Heydt aus Aulendorf, Markus Roth aus Owingen, Peter Scheufler aus Öhringen und Joachim Zimmermann aus Aglasterhausen wurden in den Vorstand wiedergewählt.
Neu in den Vorstand wurden ebenfalls Johannes Elwinger aus Wurmberg, Uli Oexle aus Salem und Horst Walter aus Walldürn gewählt. Alle Wahlen erfolgten einstimmig.