"Durch seine schlechte Wärmedämmung verschwendet jedes Einfachfenster im Vergleich zu modernen Isolierglasfenstern etwa 500 Kilowattstunden Heizenergie pro Jahr", rechnet Tschorn. Würden alle einfachverglasten Fenster auf den heutigen Stand der Technik gebracht, wäre eine Energieeinsparung von insgesamt 15 Milliarden Kilowattstunden oder 1,5 Milliarden Liter Heizöl pro Jahr möglich. Das entspricht in etwa dem Energieverbrauch der Einwohner Berlins. "Der Austausch aller einfachverglasten Fenster durch heute übliche Standardfenster würde die Erdatmosphäre um 4,4 Millionen Tonnen CO2 jährlich entlasten", sagt Tschorn.
Viele der veralteten Energiefresser befinden sich in älteren Gebäuden auf dem Land. Die Modernisierung in den Städten wird häufig bei Fenstern vernachlässigt, die nicht zur Straßenseite ausgerichtet sind. Ein großes Modernisierungspotenzial liegt außerdem in Schaufensteranlagen, Schulen, kommunalen Gebäuden und in Gewerbebauten. Hier wird Energie durch große Fensterflächen vergeudet.
Mieter und Käufer von Immobilien sollten einen Anspruch auf eine energetisch einwandfreie Gebäudehülle haben, fordert der VFF. Dazu könnte eine Pflicht dienen, den Tausch einfach verglaster Fenster gegen moderne Isolierglasfenster bei jedem Mieter- oder Eigentümerwechsel durch den bedarfsorientierten Energieausweis nachzuweisen. Auch könnten Eigentümer angehalten werden, bei einer ohnehin fälligen Modernisierung der Außenfassade – beispielsweise im Rahmen des aus Bundesmitteln geförderten CO2-Gebäudesanierungsprogramms – die einfach verglasten Fenster gleich mit auszutauschen.
Der Staat unterstützt den Austausch veralteter Fenster unter anderem mit Fördermitteln im Rahmen des CO2-Gebäudesanierungsprogramms der KfW und mit Steuervorteilen, die auf Handwerkerrechnungen gewährt werden. Für den Austausch der Fenster durch einen Fachbetrieb können pro Haushalt jährlich bis zu 600 Euro von der Steuerschuld abgezogen werden.
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