CO2-Rechner des Umweltbundesamts bietet umfangreiche Übersicht
Im Internet gibt es eine Vielzahl von CO2-Rechnern verschiedener Anbieter, darunter Nichtregierungsorganisationen, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen wie das Umweltbundesamt (UBA). Das UBA bietet einen CO2-Schnellcheck, die Berechnung einer detaillierten CO2-Bilanz sowie die Erstellung eines persönlichen Zukunftsszenarios an. All diese Angebote des UBAs sind auf einer Internetseite zusammengefasst und intuitiv zu bedienen. Ähnlich wie bei einer Umfrage müssen die Fragen durch Anklicken eines Kästchens oder durch Tastatureingabe beantwortet werden. Das Ergebnis wird zur besseren Einordnung mit dem Bundesdurchschnitt verglichen. Zusätzlich gibt das UBA hilfreiche Alltagstipps, um den eignen CO2-Fußabdruck zu verringern.
Das Ergebnis des CO2-Rechners wird in Form von CO2-Bilanz -Äquivalenten in Tonnen pro Jahr (t CO2e) angegeben. Petrich: „Neben Kohlenstoffdioxid sind Methan und Lachgas weitere Treibhausgase, die Wärme in der Erdatmosphäre halten und in die Berechnung des CO2-Fußabdrucks einfließen. Der Einfachheit halber wird die Menge der Treibhausgase bei der Messung in die entsprechende Menge CO2 umgerechnet, die im betrachteten Zeitraum die gleiche Erderwärmung verursacht. Das Ergebnis sind CO2-Äquivalente.“
Informationen zum Strom- und Energieverbrauch bereithalten
Um sich einen ersten Überblick über den eigenen CO2-Verbrauch zu verschaffen, eignet sich der Schnellcheck des Umweltbundesamts. Dieser liefert in weniger als fünf Minuten ein erstes Ergebnis. „Für Verbraucher:innen, die es genauer wissen möchten, bietet der CO2-Bilanz-Rechner des UBAs eine bessere Orientierung“, sagt Petrich. Zur Eingabe sollten Verbraucher:innen etwas mehr Zeit einplanen (ca. 30 Minuten) und einige Informationen bereithalten:
- Wohnen: Informationen zu Haustyp, Baujahr, Wohnfläche, Art der Heizung sowie zum Energieverbrauch
- Strom: Informationen zu Strombezug und -verbrauch
- Mobilität: Angaben zum eigenen Fahrzeug, Fahrleistung mit dem Auto, Fahrgemeinschaften, dem Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Flug- und Schiffsreisen
- Ernährung: Angaben zu Fleisch-, Wurst- und Fischkonsum sowie zum Konsum von Milchprodukten und zum Kaufverhalten bei Lebensmitteln
- Sonstiger Konsum: Angaben zum Einkommen und Kaufverhalten
Ergebnis vergleichen und realistische Ziele setzen
Nach Angaben des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) liegt der durchschnittliche CO2-Fußabdruck pro Kopf in Deutschland bei 10,5 t CO2e pro Jahr. Knapp ein Drittel davon wird durch privaten Konsum (z. B. Elektronikgeräte, Kleidung, Freizeitaktivitäten) verbraucht. 19 Prozent entfallen auf das Wohnen, 21 Prozent auf die Mobilität, 17 Prozent auf die Ernährung und 11 Prozent auf die öffentliche Infrastruktur. Das Schlusslicht bildet die Stromversorgung mit 5 Prozent der durchschnittlichen CO2-Bilanz. Die Zahlen zeigen: Um das Klimaziel von weniger als einer Tonne CO2e pro Person zu erreichen, muss das Konsumverhalten deutlich eingeschränkt werden. Laut der „TÜV Sustainability Studie 2023“ halten mehr als zwei Drittel der Bundesbürger:innen Verzicht im Bereich des privaten Konsums für besonders notwendig für einen besseren Klimaschutz (67 Prozent).
„Nachhaltiger Konsum scheitert beim Einkauf oft aus mehreren Gründen. Neben höheren Preisen für umweltfreundliche Produkte fehlt es den Verbraucher:innen häufig an Informationen, um eine fundierte Kaufentscheidung treffen zu können“, sagt Petrich. „Mit unseren unabhängigen Prüfungen können wir sicherstellen, dass Vorgaben bezüglich des Umwelt- und Klimaschutzes eingehalten werden. Prüfkennzeichen und Siegel geben Orientierung und schaffen für die Verbraucher:innen die notwendige Transparenz, um zwischen verschiedenen Produkten die individuell richtige Wahl zu treffen.“
Hier geht es zum CO2-Fußabdruck-Rechner.
Mehr Informationen zur TÜV Sustainability Studie 2023 gibt es hier.
Methodik-Hinweis: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative bundesweite Befragung des Marktforschungsunternehmens Ipsos GmbH im Auftrag des TÜV-Verbands. Für die Studie wurden 1.000 deutschsprachige Personen ab 16 Jahren mit Internetzugang zwischen dem 28. Juli und 8. August 2023 in Form eines computergestützten Webinterviews befragt.