Dazu erklärt der Autor des Arzneimittel-Atlas Prof. Dr.Bertram Häussler: "Die wesentlichen Gründe für die prognostizierten Ausgabensteigerungen liegen zum einen in der, politisch gewünschten, zunehmend präventiven Ausrichtung der Arzneimitteltherapie, insbesondere durch Impfstoffe und Arzneimittel zur Behandlung der weit verbreiteten Risikofaktoren Hypertonie und Fettstoffwechselstörungen.Weiter haben sich durch die Einführung wirksamerer und besser verträglicher Medikamente die Behandlungsmöglichkeiten für schwere Krankheiten speziell auch im ambulanten Sektor erheblich verbessert. Die Ausgaben der Krankenkassen werden im kommenden Jahr durch den vermehrten Einsatz von Impfstoffen um ca. 490 Mio. Euro steigen. Durch den Mehrverbrauch von Arzneimitteln zur Prävention von Komplikationen aus chronischen Erkrankungen werden die Ausgaben für Hypertonie um ca. 310 Mio. Euro, für Fettstoffwechselstörungen um ca. 130 Mio. Euro, für Diabetes um ca. 60 Mio. Euro und zur Behandlung der Osteoporose um ca. 50 Mio. Euro steigen. Für die ambulante Behandlung von Krebserkrankungen steigen die Ausgaben um ca. 320 Mio. Euro, für immunologische Erkrankungen wie Rheuma und Multiple Sklerose um ca. 200 Mio. Euro."
Dr. Dr. Andreas Barner, Vorsitzender des Vorstands des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), hebt den Zusammenhang zwischen Mehrausgaben und Therapiefortschritt hervor: "Fakt ist, dass wir uns für die ZuSeite 2/2 Pressemitteilung Nr. 27/07 vom 5. September 2007 kunft auf steigende Arzneimittelausgaben einstellen müssen, weil der medizinische Fortschritt immer bessere Medikamente für eine immer älter werdende Gesellschaft hervorbringen wird: neue Medikamente gegen Krebs, Rheuma oder die sich abzeichnende Revolution in der Thromboseprophylaxe sind dafür Beispiele. Dabei bleibt es der Anspruch der forschenden Arzneimittelhersteller den Patienten nicht nur neue Medikamente, sondern bessere zur Verfügung zu stellen, die sich auch an ihrer Kosteneffektivität messen lassen. Die kontinuierliche Verbesserung der medizinischen Versorgung und die Vermeidung von Rationierung bleiben unser gesundheitspolitisches Ziel. An einem wettbewerblichen Gesundheitssystem, das dem Einzelnen eine Mitgestaltung seines Versicherungsschutzes und damit seiner Gesundheitskosten überlässt, führt dabei kein Weg vorbei. Dass dieses System auch solidarisch sein und sicherstellen muss, dass niemand ohne adäquate Versorgung bleibt, ist eine auch für den VFA unerlässliche Bedingung. Deshalb plädiert der VFA für eine Abwendung von starren Reglementierungen im Gesundheitssystem hin zu mehr Wettbewerb zwischen allen Akteuren."
Weitere Informationen zur Prognose 2008 stehen unter http://www.vfa.de/pk20070905 zum Download bereit.