Die Verbraucherzentrale Berlin hat sich das Angebot am Markt angeschaut. Die Getränke sind durchsichtig, wenn ein wenig Farbe vorhanden ist, sehr sanft schimmernd. Die Aufmachung vermittelt Natürlichkeit, tatsächlich wurde aber Vieles zusammengemixt.
Es handelt sich um Mineral-, Quell-, Heil oder Tafelwasser mit einem kleinen Schuss Fruchtsaft oder Kräuterextrakten. Gesüßt wird mit Traubenzucker, Fruchtzucker, Maltodextrin oder Süßstoffen. In der Regel haben die Getränke einen Zusatz von Vitaminen, z.B. B6, B12, Biotin, Niacin, Pantothensäure, Folsäure oder Ascorbinsäure, und von Mineralstoffen, wie Calcium, Kalium und Magnesium. Für viele Verbraucher ist dies ein Kaufanreiz, sie erwarten einen Gesundheitseffekt.
Im Gegensatz zu reinen Wässern muss ein solcher Mix häufig mit Konservierungsstoffen haltbar gemacht werden. Die Getränke haben einen geringen Energiegehalt von 0 bis circa 32 kcal/100 ml. Nahezu alle Packungen tragen Fruchtabbildungen. Der Gehalt an Fruchtsaft bewegt sich aber nur zwischen 0 und 5 Prozent. Verantwortlich für den Geschmack sind meist Aromen. Nahezu alle Getränke sind deutlich überaromatisiert. Mit Schlagwörtern wie sport, activ, fresh, vital, wellness, harmonie, balance, relax oder energy will man unterschiedliche Zielgruppen bedienen. Die Liter-Preise liegen um 30 Cent bis 1,30 Euro höher als die von Mineralwasser.
Laut Werbung verwöhnen die Getränke nicht nur die Figur, sondern auch Körper und Seele. „Trotzdem bringen die diversen Zusätze keinen wirklichen Wellness- und Fitnessnutzen. Near Water ist ganz einfach ein kalorienarmes Erfrischungsgetränk,“ so Christoph Römer von der Verbraucherzentrale Berlin. Mit Wasser oder einem Früchtetee plus einem Schuss Fruchtsaft ist man billiger und besser bedient. Diese Getränke kommen ohne Zusatzstoffe aus.