"Für uns ist die antiquierte Gas-Ölpreis-Bindung nichts anderes als eine Lizenz zum Gelddrucken", sagt Roland Pause von der Verbraucherzentrale Sachsen. Und da die Gaspreise immer ca. ein halbes Jahr später nachziehen, der Ölpreis aber gerade jetzt über 100 Dollar gestiegen ist, ist die nächste Preisrunde für die Gas-Kunden schon wieder absehbar. "Deshalb begrüßen wir es, dass sich nun auch Gerichte (Landgericht Hannover, Az: 21 O 89/06) damit beschäftigen, ob diese Preisbindung noch zeitgemäß ist", sagt Pause.
Die ab März und April wirksam werdenden Preiserhöhungen sind für viele Familien keine Kleinigkeit mehr. Für Haushalte in Reichenbach sind das immerhin fast 200 Euro bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden. Auch die Bornaer Gaskunden müssen mit durchschnittlichen Mehrkosten pro Jahr von rund 160 Euro rechnen. "Da lohnt es sich schon, nach günstigeren Gasanbietern Ausschau zu halten", empfiehlt Roland Pause. Auch wenn der Wettbewerb auf dem Gasmarkt bundesweit noch zulegen müsste, sollten die Verbraucher in den jetzt von der Preiserhöhung betroffenen zehn sächsischen Städten den Wechsel in Betracht ziehen. Nach Recherchen der Verbraucherzentrale Sachsen gibt es dort mindestens je einen konkurrierenden Gasversorger.
Die Verbraucherzentrale Sachsen hilft den Interessierten sowohl bei der Recherche im Internet als auch mit einem umfangreichen Informationsmaterial für jene, die die Preispolitik der Gasversorger nicht mehr anstandslos hinnehmen wollen. Diese Informationsmappe, die auch im Internet (www.verbraucherzentrale-sachsen.de) kostenlos heruntergeladen werden kann, enthält außerdem Musterbriefe, mit denen man sich gegen den Gaspreiswucher wehren kann.