In seiner Ansprache würdigte Ulrich die vielfältigen kirchlichen und theologischen Leistungen Webers. Friedrich Weber werde von manchen als "Alleskönner" bezeichnet, der "die Stationen eines Pastors, Dekans, Propstes und Bischofs" sowohl in erfolgreichen als auch in schwierigen Zeiten gemeistert habe. In seinen unterschiedlichen Funktionen habe er stets daran festgehalten, dass die Kirche durch das Wort Gottes geleitet werde. "Seine geistliche Leitung war von einem breiten Wissen getragen, das weit über die Theologie hinausreicht." Auf dieser Basis habe er die öffentliche Wahrnehmung der Kirche in herausragender Weise mitgeprägt. "Theologie war für Friedrich Weber immer auch eine notwendige Stimme für eine Gesellschaft mit menschlichem Antlitz."
Als Catholica-Beauftragter der VELKD sei Friedrich Weber über viele Jahre "ein wichtiger Gesprächspartner in der Ökumene mit der römisch-katholischen Schwesterkirche" gewesen. Weber habe "zusammen mit den Partnern manches voran gebracht, manchen Konflikt offen disputiert und so bei den Bistümern hier im Land und bei den zuständigen Stellen in Rom Vertrauen gewonnen".
Seine klaren Analysen seien in hohem Respekt vor dem Anderen sowie aus der eigenen theologischen Position erwachsen und werden "für manchen ökumenischen Schritt von großer Bedeutung bleiben". Die Catholica-Berichte vor der Generalsynode der VELKD unter Beteiligung von Mitgliedern der Vollversammlung der Union Evangelischer Kirchen (UEK) zählte Ulrich "zu den ganz großen theologischen Momenten des Verbindungsmodells".
In der Bischofskonferenz der VELKD werde seine "klare, theologisch fundierte Positionierung in vielen Themen" fehlen, so Ulrich. "Wir danken dir für deine Präsenz, für deinen Humor und dein blitzschnelles Denken, Planen und Umsetzen."
Hinweis: Gerhard Ulrich ist Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD - www.velkd.de) und Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche - www.nordkirche.de).