In seinem Kondolenzschreiben sprach der Leitende Bischof der Familie des Verstorbenen sein herzliches Beileid und Mitgefühl aus. "Wir trauern mit Ihnen und behalten Friedrich-Otto Scharbau als fröhlichen Christenmenschen und gewissenhaften Theologen in dankbarer Erinnerung. Wir vertrauen darauf, dass er nun schaut, was er geglaubt hat."
Friedrich-Otto Scharbau habe der Kirche in verschiedenen Positionen in hervorragender Weise gedient. "17 Jahre lang hat er das Lutherische Kirchenamt der VELKD mit großer theologischer Klarheit und einem sicheren Gespür auch für rechtliche und verfahrensmäßige Gegebenheiten geleitet. Nach der politischen Wende war er maßgeblich daran beteiligt, den Beitritt der drei östlichen lutherischen Kirchen zur VELKD zu begleiten." Viele Jahre habe er europaweit die Arbeit in der Leuenberger Kirchengemeinschaft mitgeprägt, die er als lutherischer Präsident mit geleitet hat. "Im Amt der VELKD denken wir gerne an die Zeit, als Friedrich-Otto Scharbau Präsident des damaligen Lutherischen Kirchenamtes in der Richard-Wagner-Straße in Hannover war. Wir werden ihm in der VELKD ein ehrendes Andenken bewahren."
Friedrich-Otto Scharbau wurde am 4. Oktober 1935 in Kiel geboren. Nach seinem Studium der Evangelischen Theologie in Kiel und Göttingen wirkte er als Gemeindepastor in Kiel, als Studieninspektor am Predigerseminar in Preetz und als Oberkirchenrat im Dienst der Schleswig-Holsteinischen und später der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche. Von 1983 bis 2000 war er Präsident des Lutherischen Kirchenamtes der VELKD in Hannover. Darüber hinaus war Scharbau von 1987 bis 1993 Lutherischer Präsident des Exekutivausschusses der Leuenberger Kirchengemeinschaft (später: Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa) und von 1993 bis 2001 dessen Mitglied. Von 2000 bis 2003 war er ehrenamtlich Präsident der Luther-Akademie Ratzeburg, von 2003 bis 2007 Präsident der Luther-Akademie Sondershausen-Ratzeburg. Scharbau wurde im Jahr 2002 zum Ehrenstiftsherrn des Klosters Loccum ernannt. Die Theologische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) verlieh ihm am 25. November 2005 die Ehrendoktorwürde für seine wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Kirchenverfassung und des ökumenischen Dialogs.