Der Leitende Bischof der VELKD, Landesbischof Gerhard Ulrich (Schwerin), sieht im Liturgiewisenschaftlichen Institut einen der Arbeitsschwerpunkte der VELKD verortet. "Als lutherische Kirche sind wir vor allem an der Feier des Gottesdienstes interessiert. Da wir glauben, dass Gott uns im Gottesdienst begegnet, ist uns kein Aufwand zu groß, hierfür den Weg zu ebnen. Dabei geht es vor allem um eine zugleich tiefgründige und verständliche Sprache sowie um eine ansprechende Gestaltung."
Der Leiter des Liturgiewissenschaftlichen Instituts, Prof. Dr. Alexander Deeg, freut sich, dass die Einrichtung nach nunmehr zwanzigjähriger Arbeit nicht mehr wegzudenken ist aus dem theologischen Angebot der Universität und der kirchlichen Landschaft. "Mit dem Kooperationsvertrag von 1993 haben die VELKD und die Universität Leipzig Maßstäbe gesetzt. Mittlerweile hat das Institut seinen festen Platz in der universitären Ausbildung von Pastorinnen und Pastoren, in der liturgiewissenschaftlichen Forschung und in den liturgischen Arbeitsfeldern der VELKD erworben. Es ist ein Ort, an dem in ökumenischer Verbundenheit an der Gestalt des lutherischen Gottesdienstes weitergedacht und weitergearbeitet wird. Dabei erschließt das Leipziger Institut die Schätze der Tradition ebenso wie es neue kulturwissenschaftliche und ästhetische Ansätze einbezieht."
Pfarrer Christian Lehnert, seit 2012 Geschäftsführer des Instituts, ist in seiner Arbeit vor allem an der gottesdienstlichen Sprache interessiert. "In erster Linie geht es uns darum, eine angemessene Sprache für den Gottesdienst zu finden. Dazu forscht, lehrt und publiziert unser Institut. Seit den Anfängen vor zwanzig Jahren arbeiten wir an der Nahtstelle zwischen Kirche und Universität. Heute ist insbesondere der Bezug zur Kultur hinzugekommen, der aus der Einsicht resultiert, dass wesentliche Gestaltungsfragen des Gottesdienstes kultureller Art sind." Die Fragestellungen, denen sich das Liturgiewissenschaftliche Institut widmet, seien gegenwärtig durch den unübersichtlichen, individualisierten und pluralistischen gesellschaftlichen Kontext gekennzeichnet. Allerdings würden liturgiehistorische und systematisch-theologische Perspektiven dadurch eher geschärft und "das Miteinander von Universität und Kirche vertieft", so Lehnert.
Neben den liturgischen und den liturgiewissenschaftlichen Angeboten, an denen rund 40 Studierende pro Jahr teilnehmen, bietet das Institut ab dem kommenden Sommersemester auch ein Kontaktstudium für Pfarrer/innen und Kirchenmusiker/innen an. Das Institut verfügt über eine Spezialbibliothek und über ein Schallarchiv mit mehr als 40.000 Tonträgern. In der eigenen Buchreihe "Beiträge zu Liturgie und Spiritualität" sind mittlerweile 24 Bände erschienen, im Herbst dieses Jahres kommt eine zweite Reihe unter dem Titel "Impulse für Liturgie und Gottesdienst" hinzu. Um die Diskussion innerhalb der wissenschaftlichen Theologie zu fördern, lädt das Institut einmal im Jahr zum liturgiewissenschaftlichen Fachgespräch ein. Ebenfalls jährlich finden die "Tage gelebter Liturgie auf Burg Rothenfels" statt.
Die VELKD und die Universität Leipzig hatten den Kooperationsvertrag zur Errichtung des Instituts im Dezember 1993 unterzeichnet. Es nahm seine Arbeit im Februar 1994 auf.
Hinweis: Die Festveranstaltung zum zwanzigjährigen Bestehen des Liturgiewissenschaftlichen Instituts der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) bei der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig findet am Dienstag, dem 25. Februar 2014, ab 18:00 Uhr im Alten Senatssaal der Universität Leipzig, Ritterstraße 26, 04109 Leipzig statt. Weitere Informationen unter www.velkd.de sowie www.velkd.de/leipzig.