Zuletzt habe das lutherisch/römisch-katholische Dialogdokument "Vom Konflikt zur Gemeinschaft" die Begriffe Katholizität und Reform näher zusammengebracht. Die von katholischer Seite erfolgte Annäherung an Luthers Anliegen habe "zu einer neuen Beurteilung seiner Katholizität geführt", so der Leitende Bischof. Es sei bemerkenswert, dass von katholischer Seite aus ein fünftägiges Luther-Symposium veranstaltet werde.
Für das ökumenische Miteinander stelle sich die Frage, wie Reformen innerhalb einer Konfessionskirche stets auf die Gesamtheit der einen Kirche bezogen werden könnten. "Wie kann vermieden werden, dass Reform und Erneuerungsprozesse zu neuen Spaltungen und Verwerfungen führen?" Das Dokument "Vom Konflikt zur Gemeinschaft" habe dafür den Ausdruck "Healing of Memory" (Heilung der Erinnerung) geprägt. Er sei zuversichtlich, dass "von diesem Symposium wichtige Impulse für die innerkatholische Debatte um Luther aber auch für das ökumenische Miteinander" ausgehen würden, so Ulrich.
Der Leitende Bischof der VELKD sprach zur Eröffnung des Luther-Symposiums des römisch-katholischen Johann-Adam-Möhler-Instituts für Ökumenik, das vom 21. bis 25. September in Erfurt stattfindet.