Nach Angabe des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten sind mehr als 72.000 Menschen aufgrund der Kämpfe in der Provinz Nord-Kivu im östlichen Teil der Demokratischen Republik (DR) Kongo auf der Flucht. Seit dem 19. Mai 2022 werden die Regionen Rutshuru und Nyiragongo von heftigen Gefechten zwischen bewaffneten Rebellen, die sich der bewaffneten Gruppe M-23 zugehörig fühlen, und Regierungstruppen erschüttert. Nach Angabe eines Armeesprechers ist es den Streitkräften der DR Kongo (FARDC) am 24. Mai gelungen, den Vormarsch der M-23-Rebellen in der Region Nyiragongo zurückzuschlagen. Zuvor hatten die Rebellen die FARDC-Stellung auf dem Nyundo-Hügel in der Nähe der Nationalstraße zwischen Goma und Rutshuru angegriffen. Beobachter gehen davon aus, dass der Angriff der Rebellen darauf abzielte, die strategisch wichtige Region rund um die Provinzhauptstadt Goma zu besetzen.
Das Hochkommissariat für Flüchtlinge der Vereinten Nationen (UNHCR) berichtet, dass die Gemeinden Kibumba und Buhumba im Norden der Nyiragongo-Region am stärksten von den gewaltsamen Auseinandersetzungen betroffen waren. Die dort lebenden Menschen sind deshalb nach Süden in die Gemeinden Rugari, Kibati, Buvira und Munigi sowie nach Kanyaruchinya und Goma geflohen.
Die ohnehin traumatisierten Vertriebenen werden durch Gerüchte über einen möglichen Vormarsch der Rebellen zusätzlich in Panik versetzt. Viele der Geflüchteten schlafen auf dem Boden entlang der Nationalstraße, einige von ihnen haben Unterkunft in Gastfamilien, Schulen und Kirchen gefunden oder übernachten auf Baustellen.
CBCA-Kirche vor Ort leistet Nothilfe
Im Rahmen der Bedarfsermittlung vom 25. Mai 2022 wird die CBCA-Kirche 922 besonders betroffenen Haushalten und damit mehr als 5.500 Opfern in der Region Kanyaruchinya unmittelbar helfen. Darüber hinaus will sich die Kirche bei den politischen Entscheidern und Militärbehörden für die Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit einsetzen.
Da die nach Kanyaruchinya, Munigi und Majengo geflüchteten Menschen schutzlos sind, können sie keine praktischen Vorkehrungen für die eigene Versorgung treffen, wodurch sich ihre Situation weiter verschlechtert. Um Menschenleben in dieser humanitär schwierigen Lage zu retten, will sich die CBCA-Kirche zusammen mit weiteren Partnern zunächst um die dringendsten Bedürfnisse der betroffenen Bevölkerung kümmern.
Zu den konkreten kirchlichen Hilfsmaßnahmen gehört die Bereitstellung von Grundnahrungsmitteln und Trinkwasser, aber auch von Artikeln des täglichen Bedarfs wie Hygienekits für Frauen und Mädchen und Haushaltsgegenstände. Ferner sollen Notunterkünfte bereitgestellt und eine medizinische sowie psychosoziale Grundversorgung angeboten werden.
Die VEM-Mitgliedskirche CBCA bittet um weitere Unterstützung in Form von Fürbitten und Spenden, um den Binnenvertriebenen in der Provinz Nord-Kivu unmittelbar zu helfen.
Spendenkonto: Vereinte Evangelische Mission, KD-Bank eG, IBAN DE 45 3506 0190 0009 0909 08, Stichwort: CBCA IDPs