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Grenzübergreifendes Forumstheater BADILIKA spielt wieder für Frieden und Versöhnung in Zentralafrika

Initiative protestantischer Kirchen in Burundi, Ruanda und der DR Kongo wird nach Grenzöffnung wieder gemeinsam aktiv

(lifePR) (Wuppertal, )
Nach einer Corona bedingten Zwangspause nimmt die Jugendtheatergruppe BADILIKA (Begriff aus der Swahili-Sprache für Veränderung) Ende Oktober 2021 ihren Spielbetrieb nach der Grenzöffnung in Zentralafrika wieder auf. Die Schließung der ruandisch-kongolesischen Grenze, einer der meist frequentierten Grenzübergänge auf dem afrikanischen Kontinent, hatte alle gemeinsamen Aktivitäten zum Erliegen gebracht, da die jungen Schauspieler*innen mehrheitlich in den Grenzstädten Gisenyi (Ruanda) und Goma (Demokratische Republik Kongo) leben. Zwar konnten einzelne Theateraktivitäten wieder aufgenommen werden, allerdings nur im jeweils eigenen Land.

Das Ensemble von BADILIKA setzt sich zusammen aus jungen Erwachsenen, die aus Ruanda, Burundi und der Demokratischen Republik (DR) Kongo kommen. Es handelt sich um ein grenzübergreifendes Forumstheater mit partizipativem Charakter, welches das Publikum aktiv mit einbindet. In den Aufführungen von BADILIKA geht es in erster Linie um die noch immer bestehenden Konflikte zwischen Ruandern, Burundiern und Kongolesen sowie um ethnisch motivierte Auseinandersetzungen. Darüber hinaus behandeln die Bühnenstücke soziale Missstände, wie etwa Diskriminierung und gesellschaftliche Ausgrenzung von Minderheiten. 2016 vergab das Ökumenische Netz Zentralafrika (ÖNZ) seinen jährlichen Friedenspreis in Berlin an die Theatergruppe.

BADILIKA ist eine von vier Jugendtheatergruppen, die von der Initiative APRED-RGL in Burundi, Ruanda und der DR Kongo ins Leben gerufen wurden. Die 2008 gegründete Friedens- und Versöhnungsinitiative APRED-RGL (Action pour la Promotion de la Paix, la Réconciliation et le Développement Durable dans la Région des Grands Lacs – Aktion zur dauerhaften Versöhnungs-, Friedens- und Entwicklungsförderung der Region der Großen Seen) ist ein Zusammenschluss protestantischer Kirchen in der zentralafrikanischen Region der Großen Seen. Die kirchenübergreifende Initiative nutzt verschiedene Ansätze und Instrumente, mit denen sie sich für eine dauerhafte Versöhnung und eine nachhaltige Entwicklung einsetzt. Zu den Initiatoren gehören drei Mitgliedskirchen der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) in Ruanda und der DR Kongo.

„Auch wenn wir dankbar sind, dass wir mittels verschiedener Online-Tools unsere Arbeit während der Pandemie bedingt fortsetzen konnten, sind gerade in einem Bereich wie dem Forumstheater, das von Emotionen und körperlicher Nähe lebt, virtuelle Aktivitäten kein Ersatz. Dass wir uns endlich wieder über die Grenzen hinweg physisch begegnen können, ist etwas, worauf wir lange hingefiebert haben“, so David Fechner, der als Friedensfachkraft der VEM die Theatergruppe von Kigali (Ruanda) aus mit betreut.

Neben den Theatergruppen hat APRED-RGL auch die Frauenkooperative CEFCT (Communautés des Femmes Exerçant le Commerce Transfrontalier) ins Leben gerufen. Die Mitglieder der Frauenkooperative betreiben einen grenzüberschreitenden Handel zwischen den drei zentralafrikanischen Ländern und tragen auf diese Weise ebenfalls zu einer Annäherung unter der Bevölkerung sowie zu einer wirtschaftlichen Stärkung der Region bei.

Die jungen Mitglieder des BADILIKA-Ensembles blicken nun mit großer Vorfreude auf den Zeitpunkt, an dem sie ihre Freundinnen und Freunde jenseits der Grenze nach langer Zeit wiedertreffen und gemeinsame Workshops und Auftritte planen und veranstalten können.

Vereinte Evangelische Mission (VEM)

Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Büros in Wuppertal, Indonesien und Tansania ist eine internationale, gleichberechtigte Gemeinschaft von 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelische Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs deutsche EKD-Kirchen und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die VEM verfolgt konsequent ein ganzheitliches Missionsverständnis. Dazu gehört, die Lebensumstände notleidender und benachteiligter Menschen unter Achtung ihrer persönlichen Würde und Berücksichtigung ihres kulturellen Kontexts zu verbessern.

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