Er forderte den NVV-Aufsichtsrat auf, in seiner Sitzung am Donnerstag die Reaktivierung der Strecke Korbach – Frankenberg sowie den Weiterbetrieb der Bahnlinien Frankenberg – Marburg und Wabern – Bad Wildungen zu beschließen.
„Der NVV-Aufsichtsrat hat es jetzt in der Hand, die Weichen für die Zukunft zu stellen“, sagte Messer. „Wer die Strecken stilllegt, reißt ein riesiges Loch ins Schienennetz.Die gesamte Nationalparkregion wäre vom Bahnverkehr abgekoppelt."
Der VCD sieht auch das Land Hessen in der Pflicht, die Verbindungen zu sichern. „Es kann und nicht im Interesse von Verkehrsminister Rhiel und Umweltminister Dietzel sein, ein solches umweltfreundliches Angebot aus der Touristikregion Waldecker Land zu streichen", so der hessische Landesvorsitzende. Dies widerspreche auch dem Klimaschutz. Immerhin hätten sich die Gemeinden im Naturpark Kellerwald-Edersee schon vor zehn Jahren zur ersten „Klimaschutzregion“ Deutschlands erklärt.
Andere Nationalparke zeigten schon seit Jahren, wie eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr aussehen könne. So unterhalte der Nationalpark Hainich in Thüringen seit langem eine intensive Kooperation mit der Erfurter Bahn. Der etwa gleich alte Nationalpark Eifel wirbt in einer 40-seitigen Broschüre für eine Anreise mit Bus und Bahn, um das „Erlebnis Wildnis“ umweltorientiert erfahrbar zu machen.Messer: „Beide Nationalparks haben vergleichbare Größen und ähnliche Voraussetzungen.
Während die Nationalparke Hainich und Eifel jedoch aktiv auf die gute Bahnanbindung hinweisen, spricht der Nationalpark Kellerwald-Edersee hauptsächlich Auto-Touristen an.“
Im Juni waren Planungen des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV) bekannt geworden, wonach die Bahnstrecke Korbach - Frankenberg nicht reaktiviert und die Strecken Frankenberg - Marburg sowie Wabern – Bad Wildungen stillgelegt werden sollen. Der NVV-Aufsichtsrat wird hierüber am Donnerstag entscheiden.