Der Vorabend steht ganz im Zeichen des Themas der beruflichen Reintegration von Geschädigten. Mit welchen Herausforderungen alle Beteiligten des Personenschadenmanagements kämpfen müssen und welche Erfolgsfaktoren hier eine besondere Rolle spielen, darüber wollen wir sprechen. Thomas Keck von der Deutschen Rentenversicherung Westfalen wird zur Einführung von den Erfahrungen der Arbeitsvermittlung aus der Sicht der Sozialversicherungsträger berichten. Wie nachhaltige Vermittlung in der Praxis funktionieren kann, wird Evelyn Jürs von der Berufsgenossenschaft Holz und Metall anhand von praktischen Beispielen beschreiben. Im anschließenden Round-Table-Gespräch mit weiteren Experten aus der Praxis wird das Thema diskutiert und vertieft.
Auch dieses Mal wieder wird Wolfgang Wellner, Mitglied des VI. Zivilsenats des BGH, in einem umfassenden Referat die aktuelle Rechtsprechung des BGH zum Personenschaden authentisch darstellen, näher erläutern und dabei Tendenzen aufzeigen.
Personenschadenabwicklung zeichnet sich dadurch aus, dass auch erst künftig vielleicht entstehende Forderungen frühzeitig durch Abfindungsverhandlungen mit Direktgeschädigten und Drittleistungsträger erledigt werden. Kommt es dann später zu unfallkausalen Aufwendungen, stellt sich die Frage nach der Reichweite solcher Abfindungen. Dabei wendet sich Jürgen Jahnke auch der bedeutsamen Fernwirkung von Abfindungen des Direktgeschädigten zu, wenn Drittleistungsträger (insbesondere Sozialversicherer) Forderungen stellen.
Eine kurze Übersicht zum immateriellen Schaden im europäischen Ausland wird von Sibille Bucka aufgezeigt.
Das Nachmittagsprogramm steht ganz im Zeichen der Medizin mit dem Schwerpunktthema 2012: Querschnittslähmungen und ihre Folgen für die medizinische, pflegerische und soziale Rehabilitation.
Dr. Andreas Niedeggen vom Unfallkrankenhaus Berlin stellt die neuesten Entwicklungen im Bereich der medizinischen Therapien für Querschnittsgelähmte vor, erläutert die Prognosen aus Sicht des behandelnden Arztes und die multimodalen Ansätze zur Stabilisierung der körperlichen und mentalen Situation des Betroffenen. Von besonderer Bedeutung ist im Anschluss an die stationäre Behandlung die pflegerische Versorgung des Geschädigten. Ob stationär oder ambulant, immer geht es dabei um die bestmögliche Versorgung bei gleichzeitiger Wahrung der Wirtschaftlichkeit. Univ.-Prof. Christel Bienstein von der Universität Witten/Herdecke macht mit den neuesten Erkenntnissen zur Pflege von Querschnittsgelähmten vertraut und stellt praxisorientierte Modelle zur Optimierung insbesondere der ambulanten Pflegesituation vor. Schließlich wird Peter Richarz vom Deutschen Rollstuhl Sportverband die Bedeutung der sozialen Rehabilitation für Mobilität, psychische Stabilität und berufliche Neuorientierung beschreiben und anhand von Beispielfällen zeigen, welche besondere Funktion hierbei gezielten Sportprogrammen zukommt.
"Pflichtfortbildungsveranstaltung gem. § 15 FAO."
Datum:
23. Februar 2012, 17:00 Uhr - 20:00 Uhr 24. Februar 2012, 09:00 Uhr - 17:00 Uhr
Ort: Dorint An der Messe Köln, Köln
Referenten:
- Wolfgang Wellner: Richter am Bundesgerichtshof, VI. Zivilsenat (Haftungssenat), Karlsruhe
- Jürgen Jahnke: Rechtsanwalt, ltd. Referent in der Kraftfahrt-Abteilung, LVM Versicherungen a.G., Münster
- Thomas Keck: Vorsitzender der Geschäftsführung, Deutsche Rentenversicherung (DRV) Westfalen, Münster
- Evelyn Jürs: Geschäftsführerin, Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) BW, Hamburg
- Sibille Bucka: Rechtsanwältin, Kanzlei Bach, Langheid & Dallmayr, München
- Dr. Andreas Niedeggen: Chefarzt, Behandlungszentrum für Rückenmarkverletzte, Unfallkrankenhaus, Berlin
- Peter Richarz: Leiter Referat Klinik, Lehre & Breitensport, Deutscher Rollstuhl-Sportverband (DRS) e.V., Hamburg
- Prof. Christel Bienstein: Leiterin des Department für Pflegewissenschaft, Universität Witten/Herdecke, Witten
Komplettes Programm des Symposiums: https://www.vvw.de/...