Ein möglicher Grund für den Boom: Die Selbstständigkeit als Freiberufler verspricht viel beruflichen Freiraum und Zufriedenheit. Laut einer aktuellen Untersuchung des Webportals gruendungszuschuss.de und der Uni München lag die Zufriedenheit der knapp 1.200 befragten Gründer auf einer Skala von eins bis fünf (5 = sehr zufrieden) im Schnitt bei 3,96. Rund 96 Prozent der Befragten würden wieder gründen, berichtet das Magazin weiter.
Am Verdienst liegt die Zufriedenheit der Freiberufler eher nicht. Die Gehälter schwanken stark, je nach Branche und Auftragslage. Ein freiberuflicher ITFachmann verdient mit einem durchschnittlichen Jahresumsatz vor Steuern von gut 100.000 Euro unter Umständen deutlich mehr als sein angestellter Kollege. Bei selbstständigen Architekten liegt der durchschnittliche Jahresumsatz eines Ein-Personen-Büros dagegen nur bei 45.000 Euro.
Gerade in Sparten wie wirtschaftliche Beratung, Bildung, Gesundheitsdienstleistung, Medien, Kommunikation und besonders Technik und Naturwissenschaft profitieren Freiberufler merklich von der aktuellen Konjunktur. „Jetzt, im wirtschaftlichen Aufschwung, herrschen ideale Bedingungen, um sich selbstständig zu machen“, sagt Gründungsexperte Andreas Lutz in karriere.
Umgekehrt profitiert die Wirtschaft von den besonderen Eigenschaften der Freiberufler, betont Willi Oberlander vom Institut für Freie Berufe in Nürnberg:
„Vorteile von freiberuflichen Selbstständigen sind ihr hohes Maß an Arbeitsdisziplin und Verantwortungsbewusstsein, eine hohe persönliche Stabilität und Neigung zur Mitarbeiterführung.“
Die September-Ausgabe von karriere erscheint am 31. August 2007.