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Russischer Wirtschaftsminister: „Politik hat nur geringe Auswirkungen auf russisch-westliche Wirtschaftsbeziehungen“

(lifePR) (Düsseldorf, )
Der russische Wirtschafts- und Handelsminister German Gref wehrt sich im Interview mit der WirtschaftsWoche entschieden gegen die Anschauung, Russland schotte sich ab. Gref, der auch im Aufsichtsrat des Energiekonzerns Gazprom sitzt, sagt: „Die Abkühlung der russisch-westlichen Beziehungen ist weniger real als virtuell, geboren in den Köpfen von Politikern. Wie kann der Eindruck entstehen, die russische Wirtschaft verschließe sich, wenn Finnen, Deutsche und Italiener die größten Akquisitionen in unserer Stromerzeugung tätigen? Der Gassektor ist eine Ausnahme.“ Auch sei der Handel mit der EU „binnen eines Jahres um 39 Prozent gewachsen“. Zwar sei ihm bewusst, dass deutsche Mittelständler, die nach Russland gehen wollten, verunsichert seien, sagt Gref. Aber: „Ich glaube, dass die politische Situation nur geringe Auswirkungen haben wird. Deutsche Unternehmen erleben derzeit in Russland ein starkes Wachstum.“

Beim Thema Eigentumsrechte und Investitionssicherheit wiegelt Gref ab: „Umfragen unter Mittelständlern zeigen, dass das Thema Eigentums- und Investititonsschutz, das früher auf Platz eins stand, aus den Top Fünf ihrer größten Sorgen herausgefallen ist.“ Nicht abstreiten lässt sich auch aus Grefs Sicht das Korruptionsproblem – auch wenn das Ausmaß erheblich reduziert worden sei: „Ja, es gibt immer noch Korruption und wettbewerbsverzerrenden Machtmissbrauch öffentlicher Institutionen“, so Gref im Gespräch mit der WirtschaftsWoche.

Trotzdem sei es Realität, so Gref weiter, dass mehr als die Hälfte des russischen Außenhandels mit der EU stattfindet: „Die EU ist und bleibt unser wichtigster Handelspartner.“ Gleichzeitig erklärt der Minister in der WirtschaftsWoche, dass Russland seine Wirtschaftsbeziehungen mit China „zweifellos“ vorantreiben werde: „Russland wird zwei Schlüsselpartner haben: die EU und China.“ Danach folgen laut Gref die USA und die Länder der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten. Selbst Japan kann laut Gref in diese Runde aufgenommen werden, „wenn es seine politischen Vorbehalte aufgibt.“
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