Handelsübliches Schneckenkorn enthält das Magengift Metaldehyd und kann bereits in kleinen Mengen tödlich sein. „Gartenfreunde mit Kindern oder Heimtieren sollten es auf keinen Fall verwenden“, warnt Johanna Stadler, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN. „Es kommt immer wieder zu tödlichen Vergiftungen bei Hunden und auch so mancher Igel stirbt qualvoll am Schneckengift.“ Doch nicht nur für die gesamte Tierwelt im Garten ist die chemische Methode schädlich, die Giftstoffe sickern durch den Erdboden und belasten so Umwelt und Gewässer in hohem Maß. „Es reicht nicht, darauf zu achten, dass die Tiere das Gift nicht aufschlecken“, warnt Johanna Stadler: „Eine Vergiftung durch Metaldehyd kann bereits entstehen, wenn sie ihre Pfoten sauberlecken. Noch dazu mögen Hunde den süßlichen Geschmack dieses Giftstoffes.“
Eine Schneckenkorn-Vergiftung zeigt sich bei Mensch und Tier durch Erbrechen, erhöhten Speichelfluss, Durchfall, Zittern und Atemnot. Für Tiere reichen schon kleine Mengen an Gift. Wenn ihr Haustier mit dem Mittel in Kontakt gekommen ist, sollten sie sofort zum nächsten Tierarzt gehen. Bei einer Schneckenkorn-Vergiftung entscheiden Minuten über Leben und Tod, denn die Latenzzeit ist kurz: Nach 30 bis maximal 60 Minuten lässt sich das Gift nicht mehr aus dem Körper entfernen. Der Tierarzt wird versuchen, den Magen auszupumpen und ein Mittel gegen die Krämpfe verabreichen. Besondere Vorsicht ist bei Katzen geboten: Während man beim Hund hierdurch alarmiert wird, sterben Katzen und Kleintiere oft unbemerkt, da sie sich eher zurückziehen.
Im Kampf gegen die ungeliebten Gartenbewohner bietet sich stattdessen eine Vielzahl von umweltverträglichen und tierfreundlichen Alternativen an: Schutzringe aus Sägemehl, Steinmehl oder Branntkalk halten Schnecken durch ihre entfeuchtende Wirkung von Pflanzen und Beeten fern. Auch der Einsatz von Kaffeesatz hat sich bei der Bekämpfung erfolgreich bewährt. Bei Regen sind diese Methoden jedoch nur bedingt wirksam und sollten häufig wiederholt werden. Sicheren Schutz bieten dagegen so genannte „Schneckenzäune“. „Wem das zu teuer und aufwendig ist, sollte es stattdessen mit zerkleinerten Eierschalen probieren“, rät Johanna Stadler.
„Die Schnecken haben ein so grausames Ende durch chemische Keulen einfach nicht verdient“, betont Johanna Stadler. „Sie sind außerdem nicht nur schädlich: Sie graben Unmengen an Biomasse um und verwandeln es so in fruchtbaren Boden. Zusätzlich vertilgen sie altes und vergammeltes Obst und verhindern so die Ausbreitung von Krankheiten. Die Ausrottung von Schnecken im Garten bringt dessen biologisches Gleichgewicht komplett durcheinander.“
VIER PFOTEN - Buchtipp: Sofie Meys: „Schneckenalarm! So machen Sie Ihren Garten zur schneckenberuhigten Zone“, Pala Verlag 2007
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