Während die Vorzüge des Testsiegers sofort einleuchten, ist die Produktkategorie Camcorder als Ganzes eher dazu angetan, Verwirrung zu stiften. Vor dem Kauf steht eine Vielzahl von Entscheidungen, die jeden Laien fast zwingend überfordern. Die erste Frage, die sich stellt: Soll ich zu einer High-Definition-Kamera greifen, oder reicht die Standardauflösung? Florian Schuster, Chefredakteur von CHIP FOTO-VIDEO digital, rät zum hochauflösenden Format: "High Definition gehört eindeutig die Zukunft. Wer einmal das feine, detailreiche Videobild betrachtet hat, will nicht mehr zurück zur Standardauflösung. Allerdings hat das ältere Format ein schlagendes Argument auf seiner Seite – den niedrigen Preis: Schon für 250 Euro bekommen Sie einen solchen Camcorder."
Die Preise für aktuelle HD-Camcorder hingegen sind mindestens drei Mal so hoch. So kostet der Testsieger rund 760 Euro und markiert damit die untere Preisgrenze. Teuerstes Gerät im Test ist der drittplatzierte Sony HDR-SR8E, für den 1.250 Euro fällig werden. Gleichwohl empfiehlt Schuster, sich nicht nur vom Preis leiten zu lassen: "Eine weitere wichtige Frage, die Sie vor dem Kauf beantworten müssen, betrifft das Speicherformat. Und diese Entscheidung ist richtig kompliziert." Folgende Möglichkeiten bieten sich an: Mini-DV-Band, Mini-DVD, Speicherkarte und Festplatte. Dass auch bereits die ersten Mini-Blu-ray-Scheiben mit extrem großer Speicherkapazität angekündigt wurden, macht die Lage nicht übersichtlicher.
Der Canon HV20 speichert auf dem bewährten Mini-DV-Band, dessen Bildeigenschaften nach wie vor überragend sind. Doch auch in Ergonomie, Ausstattung und Tonqualität attestiert CHIP FOTO-VIDEO digital dem kompakten Canon starke Leistungen. Die Konkurrenten im Testfeld bannen die Bilddaten auf Festplatte, Mini-DVD oder Speicherkarte, was nicht jeder Videofilmer als Nachteil begreifen wird, wie Schuster erklärt: "Die Bildqualität dieser Kameras ist nicht dramatisch schlechter, doch sie bieten den Vorteil der unkomplizierten Datenverarbeitung.Denn der Transfer zum PC geht sozusagen auf Knopfdruck, während die Übertragung von Mini-DV-Bändern einige Zeit in Anspruch nimmt." Letztlich, so Schuster, hat jedes Medium seine Stärken: "Mini-DV zum Beispiel ist sehr günstig, die Festplatte bietet dafür deutlich mehr Platz und Speicherkarten wiederum sind sehr kompakt und vielseitig verwendbar.Wer unseren Test aufmerksam liest, findet sicher die Technik, die am besten zu ihm passt."