Zum Hintergrund: Das Fachmedium „IT-Business“ ist Teil der Vogel IT-Medien, die eine 100%-Tochter der Vogel Communications Group sind. VOGEL hatte sich als erster deutscher Verlag für das Thema Computer engagiert. 1978 startete das Würzburger Medienhaus mit der „CHIP“ die erste große europäische Computerzeitschrift. In den 1990ern baute VOGEL mit den Vogel IT-Medien am Standort Augsburg ein starkes Segment der B2B-Medien zum Thema Computer auf. In den vergangenen 15 Jahren sind viele Marktbegleiter verloren gegangen, auch die CEBIT gibt es nicht mehr. Der Markt selbst ist aber professioneller und vielfältiger geworden: Von Insider über Storage bis zu Security etc. Die Vogel IT-Medien bedienen alle relevanten B2B-Themen und sind bis heute sehr erfolgreich, in den vergangenen Jahren sogar gewachsen, – sowohl digital wie auch mit Events. Mit ihrem Gesamtportfolio sind die Vogel IT-Medien als reines Medienhaus für IT-B2B-Medien in der DACH-Region führend.
3 Fragen zu 30 Jahren „IT-Business“
Interview mit Werner Nieberle, Mitgründer und Geschäftsführer der Vogel IT-Medien
Wie ging das damals los? War das um 1990 herum nicht die erste große Goldgräberstimmung im Computerbereich?
Werner Nieberle: Wir waren drei Studenten, die sich eigentlich genau wegen dieser Goldgräberstimmung zusammengefunden haben, um an Kommilitonen und KMUs in unserer Region Computer zu verkaufen. Diese waren heiß begehrt, aber kaum verfügbar, weil es damals nur ein paar Player wie IBM und Compaq gab, die allerdings nur zu sehr stattlichen Preisen anboten. Unsere Gründung als „Computervertrieb Augsburg“ fiel in die Zeit, als es die ersten Klone aus Asien zu kaufen gab. Da haben wir eine Zeit lang fleißig „mitgemischt“ – bis die ersten Discounter wie Vobis und Escom auf den Markt kamen. Wir haben uns dann komplett umorientiert und beschlossen, eine Zeitschrift für Computerhändler herauszugeben, anstatt selbst mit Computer zu handeln. Hilfreich war dabei, dass ich entsprechende Erfahrung bereits von meinem Job bei der Sportartikelzeitung SAZ und als Verleger der Unizeitung Augsburg mitgebracht habe. So wurde die „EHZ – EDV-Handelszeitung“ und heutige „IT-Business“ geboren und kam rechtzeitig zur CeBIT 1991, also vor rund 30 Jahren auf den Markt.
Was ist das Erfolgsgeheimnis der „IT-Business“? Immerhin hält sie sich unverändert stark im doch sehr schwierig gewordenen Markt!
Werner Nieberle: Die „IT-Business“ war in ihrer wechselvollen Geschichte nicht immer auf der sogenannten „Überholspur“. Die Marktlücke, die wir entdeckt hatten, blieb nicht lange unbemerkt und so kamen Wettbewerber mit guten Verbindungen und Brands aus den USA nach Deutschland und heizten unserer damaligen Fachzeitschrift ordentlich ein. Nach einer längeren Umbauphase von 1997 bis 2001 mit Frequenz- und Formatwechsel, Rebranding, Diversifizierung und Digitalisierung hat es die „IT-Business“ aber geschafft, sich wieder deutlich nach vorne zu arbeiten und im stark gewachsenen IT-Markt eine führende Rolle einzunehmen. Die wichtigste Rolle aber spielen nach wie vor unsere genuinen Kenntnisse des „Channels“, die damit verbundene konsequente Orientierung an den Informationsbedürfnissen der Leser. Hier hat „IT-Business“ durch ihre korrespondierenden Kongresse und Websites einen klaren Vorteil, denn dadurch ist die Redaktion ganz nah dran an den neuesten technischen Entwicklungen und Trends und kann entsprechenden Content anbieten und die Community „zusammenhalten“.
Gab es einen Corona-Effekt bei den IT-Medien?
Werner Nieberle: Corona hat bekanntlich als Katalysator die Digitalisierung der Wirtschaft und Verwaltung wie kein anderes Ereignis nach vorne gebracht. Die IT-Branche ist daher sicher einer der Profiteure der Corona-Pandemie, es waren ja vor einem Jahr plötzlich kaum mehr Notebooks und Router zu haben und die Anbieter und IT-Dienstleister haben sich schlichtweg eine „goldene Nase“ verdient. Auch die Rolle unserer IT-Medien bei der Gewinnung von Neukunden hat sich nochmals deutlich verändert, denn persönliche Besuche waren für unsere Kunden ja plötzlich nicht mehr möglich, alles lief nur noch digital. Das hat unser Digitalgeschäft mit der Generierung von Leads regelrecht explodieren lassen und an die Grenze der Leistungsfähigkeit gebracht. Doch so konnten wir das Bedürfnis unserer Kunden nach direkten, guten Branchenleads schnell und umfassend bedienen. Eine besondere Herausforderung verursachte die Pandemie aber für unser quicklebendiges Eventgeschäft, das wir zunächst vollständig digital abbilden konnten, dann aber bald auch hybrid realisierten. Hier sind wir für die Zukunft bestmöglich aufgestellt.