Bei der Beurteilung der Werkstattkompetenz hält sich das Befragungsergebnis die Waage: Jeweils knapp die Hälfte meint, dass die markengebundenen beziehungsweise freien Servicebetriebe fähiger sind, Wartungs- und Reparaturarbeiten fachgerecht durchzuführen. Allerdings bevorzugten 55 Prozent der Autofahrer bei ihrem letzten Werkstattbesuch die Vertragsbetriebe und nur ein Drittel die fabrikatsunabhängigen Werkstätten. Vor allem Personen über 60 und Besitzer von jungen Autos (69%) fahren zum Service in die Markenbetriebe der Fahrzeughersteller.
Bei der Auswahl der Werkstatt sind für 97 Prozent der Befragten "kompetente Beratung und Mitarbeiter" sowie "freundliches und ehrliches Personal" die wichtigsten Kriterien. Danach folgen die Auswahlkriterien "gute Erreichbarkeit des Betriebs" (90%), "kurzfristige Terminvereinbarung" (87%) und "niedrigere Preise für Wartungs- und Reparaturarbeiten" (83%).
Für 46 Prozent der Autofahrer darf die Anfahrt zu ihrer Werkstatt höchstens 15 Minuten betragen. Für 43 Prozent sollte die Anfahrtszeit nicht länger als eine halbe Stunde dauern. Und nur fünf Prozent würden bis zu 45 Minuten in Kauf nehmen, um mit ihrem Auto zum Service zu fahren.
Die Werkstatttreue ist mit 89 Prozent relativ hoch. Nur elf Prozent der Autofahrer haben ihre Werkstatt in den letzten 24 Monaten gewechselt. 21 Prozent taten dies, weil sie sich ein neues Auto in einem anderen Betrieb gekauft hatten. Für 13 Prozent der Wechsler waren die Werkstattpreise zu hoch.
Wirtschaftskrise beeinflusst Werkstattwahl
Peter Schuler, Bundesgeschäftsführer der Prüforganisation KÜS warnt in diesem Zusammenhang: "Gegenüber dem letzten Jahr sind 2010 bisher weniger Autofahrer in die Fabrikatsbetriebe und Freien Werkstätten zum Service gefahren. Zugenommen haben die selbst durchgeführten Reparaturen und der Besuch von Schnellservice-Betrieben. Hier zeigt sich ganz klar, dass die Autofahrer auf jeden Cent schauen und ihre Werkstatt in Abhängigkeit von ihren finanziellen Möglichkeiten wählen. Bei der Werkstattauswahl steht nach wie vor die Beratungs- und Mitarbeiterkompetenz ganz oben auf der Prioritätenliste. Hier dürften die vertragsgebundenen und Freien Werkstätten gut aufgestellt sein. Wie wird es aber aussehen, wenn das Portemonnaie der Verbraucher leerer wird? Bevorzugen sie dann gemäß der Geizistgeil-Mentalität weniger kompetente Betriebe, die günstiger sind? Die Wirtschaftskrise ist im Werkstattgeschäft jedenfalls noch nicht vorbei, darüber sollte man sich im Klaren sein."
Weitere Einzelheiten wie Grafiken und das Trend-Tacho-Archiv sind im Internet unter www.trend-tacho.de zu finden. Die komplette Trend-Tacho-Studie mit allen Befragungsergebnissen ist für 49 Euro (inkl. MwSt.) per E-Mail unter info@kfz-betrieb.de bestellbar.