Jeder dritte Student und sogar jeder vierte Auszubildende bricht heute den eingeschlagenen Ausbildungs- bzw. Studiengang vorzeitig ab. Ursache dafür ist häufig eine falsche Einschätzung der eigenen Fähigkeiten in der Phase der Berufswahl. Umso ratsamer ist es daher, sich frühzeitig und sorgfältig auf diesen entscheidenden Meilenstein vorzubereiten.
Die computergestützte Anwendung des Berufsnavigators läuft in zwei Stufen ab: Im ersten Schritt werden die Profile der persönlichen Kompetenzen herausgearbeitet. Der Navigator nutzt dabei die Kenntnisse von Schülern, die sich untereinander sehr gut kennen und sich gegenseitig anonym einschätzen. Hierbei beurteilen jeweils 3 bis 4 Teilnehmer gegenseitig ihre Talente und Neigungen.
In einem zweiten Schritt ordnet die Software den individuellen Eignungsprofilen der Schüler passende Berufsbilder zu. Im Anschluss an das Beurteilungsverfahren beraten erfahrene Praktiker aus verschiedenen Unternehmen die Schüler im Hinblick auf ihre persönliche Stärken und dazu passende Berufe.
Für die Entwicklung des Berufsnavigators haben Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg 50 Persönlichkeitsmerkmale erarbeitet, die für eine erfolgreiche Berufswahl von Bedeutung sind. Hierzu gehören unter anderem Belastbarkeit, Bildung, Führungsfähigkeit, Intelligenz, Kreativität, Lernfähigkeit, Motivation, Selbstständigkeit, Sprachbegabung und Zielstrebigkeit.
Insgesamt 64 Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse des Rotteck-Gymnasiums haben den Berufsnavigator durchlaufen, waren mit Spaß bei der Sache und haben Profilerstellung und Beratung als sehr zutreffend und hilfreich bewertet.
Nicht nur Schüler profitieren von einem Einsatz des Berufsnavigators. Auch für die Bank selbst ergibt sich hier ein klarer Vorteil, wie Sabine Leuthner, Ausbildungsleiterin der Volksbank Freiburg, erkennt. "Mit dem Berufsnavigator haben die Genossenschaftsbanken, deren Bundesverband die Lizenz für den Navigator erworben hat, die einmalige Chance, jungen Menschen und deren Familien zu demonstrieren, was es heißt den Förderauftrag zu leben. Denn sie geben Schülerinnen und Schülern eine klare Orientierung wo Ihre Stärken liegen und setzen damit Energie frei, für den Berufswunsch intensiv zu arbeiten. Sie machen damit den Weg frei für den Erfolg der jungen Leute. Für uns Grund genug den Berufsnavigator als festen Bestandteil in unserer Aktivitäten mit aufzunehmen und auch anderen Schulen in der Region anzubieten."