Bargeld: Besteht die Gefahr, dass ich mich durch Münzen oder Geldscheine mit dem Virus infiziere?
Diese Gefahr ist äußerst gering. Dem zuständigen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist bislang kein Fall bekannt, indem das Sars-CoV-2-Virus über Bargeld auf Menschen übertragen wurde. Unmöglich ist es aber nicht. „Tests zeigen, dass das Virus bis zu 24 Stunden auf Papier und damit wohl auch auf Geldscheinen überleben kann“, gibt Tom Friess, Geschäftsführer des VZ VermögensZentrums, zu bedenken. Auf Metalloberflächen wie Bargeld sei das sogar noch länger möglich. Verbraucher sollten deshalb die bekannten Hygiene-Maßnahmen berücksichtigen: Nach Bargeldnutzung Hände desinfizieren oder ausgiebig mit Seife zu waschen. Weitere Informationen zu Schutzmaßnahmen finden Verbraucher auf der Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Abheben und Bezahlen: Wie kann ich mich am Geldautomaten und beim Bezahlen an der Kasse schützen?
Gute Handhygiene ist auch nach der Nutzung von Geld- oder Ticketautomaten, Kassenterminals und Kontoauszugsdruckern erforderlich. Darüber hinaus können Verbraucher mit Einmalhandschuhen sowie dem Einsatz von kontaktlosen Bezahlverfahren ihre Sicherheit erhöhen. Beim sogenannten NFC-Bezahlverfahren braucht man nur seine Girocard oder das Mobiltelefon nah an das Kartenlesegerät des Händlers heranzuführen und schon wird die Zahlung ausgelöst. „Neu ist, dass bei Kleinbeträgen bis 50 Euro jetzt keine PIN-Eingabe mehr nötig ist“, erklärt Friess. Bislang lag die Grenze bei 25 Euro.
Kann ich meine Bank weiterhin online oder telefonisch erreichen?
Auch wenn die Hausbank oder der eigene Finanzdienstleister temporär geschlossen ist, sind die Mitarbeiter per Telefon und auf elektronischem Weg erreichbar. Eine persönliche Anlage- oder Finanzberatung ist zu den üblichen Geschäft- bzw. Bürozeiten möglich, das Online-Banking funktioniert rund um die Uhr.
Was ist für mich als Sparer oder Anleger in der Krise wichtig?
Zuallererst gilt: Nicht in Panik verfallen. Dazu gibt es keinen Grund. In Deutschland sind pro Sparer und Bank Spareinlagen bis 100.000 Euro durch die gesetzliche Einlagensicherung gesichert. Darüber hinaus schützt der freiwillige Einlagensicherungsfonds private Sparguthaben. „Bei der VZ Depotbank sind die Einlagen besonders sicher, da die Bank über die beiden Sicherungseinrichtungen hinaus deutlich weniger Risiken ausgesetzt ist als manch anderes Geldhaus“, betont der VZ Chef. So betreibe sie zum Beispiel kein Kreditgeschäft. Außerdem liege die Eigenmittelausstattung der VZ Depotbank weit über dem Marktdurchschnitt und den gesetzlichen Vorgaben.
Wertpapiersparern rät Friess einen kühlen Kopf zu bewahren und sich nicht zu kurzfristigen Entscheidungen hinreißen lassen. Anleger sollten der gewählten Anlagestrategie treu bleiben, vor allem, wenn diese in ruhigeren Marktphasen gemeinsam mit einem Berater erarbeitet worden sei. Ziel einer solchen Strategie ist schließlich, in turbulenten Zeiten die Gewissheit zu haben, dass die eigene Gesamtvermögenssituation nicht aus dem Gleichgewicht gerät.
Die Corona-Krise ist zwar sehr besonders, aber sie ist nicht die erste Krise, die die Kapitalmärkte beeinflusst. Nach vorangegangenen, schweren Rückschlägen haben sich die Märkte immer erholt und ins Plus gedreht. Nicht umsonst sind Aktien langfristig die erfolgreichste Anlageklasse. Aktuell ist der Markt von großer Unsicherheit geprägt. Die Schwankungen sind nach wie vor sehr hoch. „Ein solches Umfeld bietet – für mutige Anleger – aber auch regelmäßig die Möglichkeit für günstige Einstiegskurse“, unterstreicht der Finanzexperte. Wer einen ETF-Sparplan mit gleichbleibenden Sparraten unterhalte, der nutze automatisch Kostenvorteile durch schwankende Kurse aus. Sein Tipp: „Halten Sie daran fest, Sie werden langfristig vom Cost-Average-Effekt profitieren.
Wie werden sich die Kapitalmärkte dieses Jahr weiter entwickeln?
Die nachhaltigen Auswirkungen durch die Pandemie auf die Wirtschaftsleistung sind noch nicht absehbar. Eine zumindest vorübergehende Rezession ist aber zu erwarten. Vieles davon ist in den Aktienkursen bereits eingepreist. Die Regierungen und Notenbanken auf der ganzen Welt arbeiten mit Hochdruck daran, die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise möglichst gering zu halten. Weltweit wurden bereits Fiskalprogramme von über 3 Billionen US-Dollar zur Stützung der Wirtschaft aus dem Boden gestampft. Die Bundesregierung stellt für Soforthilfen, Sonderkredite und einen Stabilisierungsfonds 750 Milliarden Euro zur Verfügung. China kehrt bereits als erstes Land sukzessive zur Normalität zurück. Zudem wird weltweit fieberhaft nach einem Impfstoff und Medikamenten gegen das Corona-Virus geforscht. Alle Maßnahmen geben Anlass zur Hoffnung, dass die Wirtschaft bald wieder Tritt fasst, die Abwärtsdynamik an den Aktienmärkten gestoppt und in einen neuen Aufschwung umgemünzt werden.