In manchen Regionen Deutschlands fehlen Rentnern künftig bis zu 800 Euro, das ist das Ergebnis des neuen Vorsorgeatlas Deutschland. Im Raum Stuttgart rechnen die beauftragten Forscher der Uni Freiburg mit einer finanziellen Lücke von 798 Euro, wenn heute Erwerbstätige in Rente gehen. Gleiches Bild in Hamburg: Hier müssen künftige Ruheständler mit einer Versorgungslücke von 797 Euro planen. Im Bundesdurchschnitt fehlen künftigen Rentnern 656 Euro.
Auffällig ist, dass die Fehlbeträge im Westen deutlich größer ausfallen als im Osten. In Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen liegen die Versorgungslücken um ein Drittel höher als in Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen oder Sachsen-Anhalt. Nach Berechnungen der Forscher beträgt die monatliche Versorgungslücke in den alten Bundesländern im Schnitt 700 Euro, in den neuen Bundesländern dagegen nur 450 Euro. Ursache hierfür sind die geringeren Lebenshaltungskosten, die das niedrigere Durchschnittseinkommen mehr als kompensieren können. Der geringere Verdienst führt trotz niedrigerer Altersrenten zu einer geringeren Versorgungslücke.
Mit staatlicher Hilfe zur Zusatzrente
„Zunächst sollte man sich klar machen, dass die gesetzliche Rente allein im Alter nicht ausreichen wird“, sagt Christian Lange vom VZ Vermögenszentrum in München. Ohne Zusatzvorsorge sei der gewohnte Lebensstandard nicht zu halten. Ein wichtiger Baustein ist die betriebliche Altersvorsorge. „Jeder Beschäftigte hat Anspruch auf Gehaltsumwandlung im Rahmen der bAV“, informiert Lange. Die Einzahlungen sind steuer- und sozialabgabenfrei, zudem bezuschusst der Arbeitgeber die Beiträge ab 2018 mit mindestens 15 Prozent. Für Geschäftsführer und leitende Angestellte empfiehlt der Rentenexperte die Direktzusage. Sie erlaube variable Einzahlungen, unbegrenzte Steuervorteile und eine bilanzneutrale Umsetzung im Unternehmen.
Zinseszinseffekt langfristig ausnutzen
Ein wichtiger Faktor beim Rentensparen ist die Zeit. „Erwerbstätige sollten nicht zu lange zögern, denn Untätigkeit, kostet Ertrag“, betont Lange. Je länger der Kapitalaufbau läuft, desto effektiver wirkt der Zinseszins. Wer beispielsweise monatlich 300 Euro in einem Sparplan mit drei Prozent Rendite spart, hat nach zehn Jahren ein Kapital von rund 42.000 Euro, nach 20 Jahren von 98.000 und nach 30 Jahren von 175.000 Euro. „175.000 Euro genügen, um eine Versorgungslücke von gut 500 Euro lebenslang zu schließen“, informiert Lange. Wer erst zehn Jahre vor Renteneintritt mit dem Sparen beginnt, der muss dafür allerdings mehr als 700 Euro monatlich zurücklegen. Bei einem 35jährigen genügen hingegen schon 170 Euro.
Keine Angst vor Risiken
Um die Versorgungslücke effektiv zu schließen, sind Geldanlagen wie Sparbücher, Riester-Verträge oder Lebensversicherungen ungeeignet. „Die Renditen sind mickrig, die Kosten hoch und Versicherungsverträge äußerst unflexibel“, kritisiert der Vermögensprofi. Empfehlenswert seien hingegen Sparpläne mit kostengünstigen Indexfonds. ETF‘s investieren ausgewogen und chancenreich in ganze Märkte – das mindert Anlagerisiken. Außerdem überzeugen Indexfonds mit Transparenz und schneller Handelbarkeit.
Wer sich die eigene Depotzusammensetzung nicht zutraut, der kann sich an unabhängige Vermögensverwalter wenden. Das VZ Vermögenszentrum hat beispielsweise eigens für die Geldanlage mit ETF verschiedene Anlagestrategien entwickelt, die bereits ab 30.000 Euro Depotwert greifen. Wichtig sei, die Renditeerwartungen realistisch anzusetzen. „Besser eine ausgewogene Depotmischung, die stetige und sichere Zuwächse verspricht, als schnelle, aber flüchtige Gewinne“, so die Erfahrung des Anlageexperten.
VZ VermögensZentrum, München.
Kontakt: www.vermoegenszentrum.de, Tel. 089-288 11 70