Ein lebhaftes Gespräch, dabei rauchen und dazu eine drückende Blase – wer so den Blutdruck misst, erhält falsche Werte. Wie man richtig misst, erfuhren die Mitglieder der Herz-Selbsthilfegruppe für die Region bei der Schulung „Blutdruckselbstmessung – was sind die häufigsten Fehler?“ 40 Teilnehmer folgten der Einladung in die Waldeck Klinik Bad Dürrheim.
Der Referent, Dr. med. Hans-Jürgen Lieschke (Chefarzt der Waldeck Klinik) riet zu regelmäßiger Blutdruckmessung, insbesondere bei bestehender Bluthochdruckerkrankung sowie bei Diabetes und Nierenerkrankung. Aber auch ab dem 50. Lebensjahr solle man die Werte kontinuierlich im Auge behalten, da mit dem Alter auch der Blutdruck steige. Der Zielwert sollte unter 130/85 mm Hg liegen, bei Diabetikern und Nierenpatienten unter 120/80 mm Hg.
Dabei gilt die Selbstmessung als die einfachste, günstigste und sicherste Kontrolle. Die größte Aussagekraft habe eine 24-Stunden-Langzeit-Blutdruckmessung.
Dr. Lieschke betonte die Wichtigkeit der richtigen Technik und hochwertiger Blutdruckmessgeräte. Der Mediziner riet zu automatischen Oberarmmessgeräten, die sich durch beste Messgenauigkeit und einfache Handhabung auszeichnen. Alle fünf Jahre solle man in ein neues Gerät investieren, da Schlauch und Manschette dem Verschleiß unterliegen und technische Neuerungen die Geräte verbessern.
Zu den wichtigsten Regeln gehört das Blutdruckmessen am Morgen sofort nach dem Aufstehen und noch vor Medikamenteneinnahme. Körperliche Bewegung, Gespräche und Fernsehen sollen dabei vermieden werden, da dies die ebenso Werte empor treibt wie Schmerzen, Lärmbelästigung und koffeinhaltiger Kaffee. Die Passgenauigkeit der Manschette und das richtige Anlegen wurden ebenso erläutert wie die korrekte Dokumentation der Werte.
Dr. Lieschke empfahl Geräte mit 24-Stunden-Speicherfunktion, mit einfacher Bedienung und leichter Ablesbarkeit: „Diese Faktoren senken die Fehlerquote entscheidend.“
Um vergleichbare Blutdruckwerte zu erhalten, sollen die Messungen immer zur selben Zeit und unter vergleichbaren Bedingungen erfolgen. Wichtig ist auch die genaue Notierung der Werte, der Uhrzeit und der Armseite.
Dabei messen Rechtshänder am linken Arm und Linkshänder am rechten Arm.