„Durch eine gesunde Lebensführung mit ausgewogener Ernährung kann man den Blutdruck günstig beeinflussen und ein hohes Alter erreichen“, motivierte Dr. med. Hans-Jürgen Lieschke (Chefarzt der Waldeck Klinik).
Als ideal gilt eine Kost mit genügend Ballaststoffen, Vitaminen und Spurenelementen – die so genannte Mittelmeerkost viel Obst, Salat, Gemüse, Brot, Pasta, Reis, Kartoffeln und Hülsenfrüchten, Nüsse. Fleisch kommt selten auf den Tisch, der Vorzug gilt Fisch und mageren Milchprodukten. Olivenöl ersetzt Butter und Sahne. Eine kleine Menge ungesättigter Fette, wenig Zucker und wenig Fett sind erlaubt, tabu sind tierische Fette.
Dr. Lieschke berichtete, dass jeder zweite Deutsche zu dick sei. 50 Prozent der Übergewichtigen sind von einer Bluthochdruckerkrankung und von Diabetes betroffen. Als Risiko gilt ein Bauchumfang von über 102 Zentimetern bei Männern und über 88 Zentimetern bei Frauen. Der Referent empfahl, Übergewicht zu vermeiden beziehungsweise abzubauen und für regelmäßige Bewegung zu sorgen. Als sinnvolles Abnehmen raten Mediziner zu einer Gewichtsreduktion von 0,5 Kilogramm pro Monat und 4,5 Kilogramm in sechs Monaten. „Damit sinkt das Risiko einer Bluthochdruckerkrankung um 60 Prozent“, informierte Dr. Lieschke. Nach Erreichen des Zielgewichtes müsse man dieses über 30 Monate stabil halten. Der Referent bedauerte, dass nur 13 Prozent der Übergewichtigen dies langfristig schaffen: „Männer sind da eher konsequent als Frauen.“
Weiter riet Dr. Lieschke Alkohol, Zigaretten und Kochsalz zu vermeiden.
Eine vorhandene Diabeteserkrankung müsse ebenso behandelt werden wie eine Bluthochdruckerkrankung. Bei wiederholten Bluthochdruck-Werten von über 140/80 mm Hg bringe eine Änderung des Lebensstils eine deutliche Senkung der Werte. Pro zehn Kilogramm Gewichtsreduktion sinkt der Blutdruck um fünf bis 20 mm Hg. Eine Umstellung der Ernährung auf Mittelmeerkost (Obst, Salat, Gemüse) bringt eine Senkung um acht bis 14 mm Hg, eine Kochsalzreduktion um vier mm Hg. Alkoholverzicht zwei bis vier mm Hg. Körperliche Aktivität wie flottes Gehen mehrmals in der Woche für 30 bis 60 Minuten senkt den Blutdruck ebenfalls um vier bis neun mm Hg.
Bluthochdruck- und Herzpatienten riet Dr. Lieschke vor Beginn eines körperlichen Trainings, insbesondere im Fitnessstudio, zu einem Gesundheits-Check. Ziel sei ein individuelles Training nahe am Pulslimit beziehungsweise mit festgelegtem Trainingspuls. Als geeignet gelten täglich 15 bis 30 Minuten auf dem Ergometer (Standfahrrad) oder dem Stepper, ergänzt durch ein leichtes Gerätetraining (Hanteln, Beinmuskeltraining), Walking oder Nordic Walking.
Bei Hochrisikopatienten mit Herzschwäche oder nach frischem Herzinfarkt dürfe das Training nur unter ärztlicher Kontrolle (computerüberwachtes Ergometertraining) erfolgen.