Die Bucht: ein Film schlägt Wellen
WDCS und Pro Wildlife, beide offizielle Partner von "DIE BUCHT", setzen große Hoffnung in den Film. In den USA hat der Film bereits eine ständig wachsende Protestbewegung ausgelöst "Wir rufen die Kinobesucher in Deutschland dazu auf, gegen die Treibjagden zu protestieren", sagt Entrup. "Ein internationaler Aufschrei kann bewirken, dass die Delfinjagd erstmals auch in Japan selbst diskutiert wird und sich die Regierung dem Druck der Weltöffentlichkeit beugen muss", ergänzt Sandra Altherr von Pro Wildlife.
Japans Delfinjagd und die Verantwortung der Delfinarien
"In Japan werden jährlich zwischen 13.000 und 20.000 Delfine und Schweinswale getötet. Jedes Jahr Anfang September beginnt in Taiji die Treibjagd auf etwa 2.000 Delfine", berichtet Altherr. Dabei treiben Fischer Delfinherden mit Booten in eine Bucht, der Fluchtweg wird versperrt. Vertreter von Delfinarien suchen sich kräftige Weibchen und Jungtiere aus. "Ein lebender Delfin bringt den Fischern weit mehr als ein toter: Bis zu 150.000 US-Dollar zahlen Vergnügungsparks für ein dressiertes Tier. Und damit heizen Delfinarien die Treibjagd in Taiji an", sagt Nicolas Entrup. Taiji ist derzeit der weltgrößte Lieferant für Delfine aus der Wildnis: Jährlich etwa 100 lebende Delfine aus Taiji landen in Delfinarien. Tiere, die nicht für Shows ausgesucht werden, werden getötet.
Vom Delfintrainer zum Delfinretter
Protagonist des Films ist Ric O'Barry: in den 1960er Jahren war er Delfintrainer für die Fernsehserie "Flipper". Die Begeisterung, die diese TV-Serie weltweit auslöste, war die Ursache für den anschließenden weltweiten Boom von Delfinarien. O'Barry wechselte die Fronten: Heute kämpft er gegen die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft und den Fang von Delfinen für Vergnügungsparks.
Ein Spezialteam wie in "Ocean's Eleven"
Der Fischerort Taiji versucht, das blutige Treiben in seiner Bucht vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Die Bucht ist wie ein Hochsicherheitstrakt abgesperrt, Aktivitäten von Fremden werden argwöhnisch überwacht. Deshalb musste sich der Filmemacher Louie Psihoyos etwas Besonderes einfallen lassen und stellte eine Spezialcrew zusammen: Special-Effect-Experten tarnten hochauflösende Kameras als Vogelnester und Felsen; ein ferngesteuerter Hubschrauber lieferte Luftaufnahmen, die achtfache Weltmeisterin im Freitauchen war für Unterwasseraufnahmen zuständig. Diesem Spezialteam gelang es, heimlich in die Bucht vorzudringen und die Jagd zu dokumentieren.
Delfinfleisch: Die tickende Zeitbombe
Die getöteten Delfine werden noch in Taiji verarbeitet und an Supermärkte in ganz Japan geliefert. Ein Teil des Delfinfleisches wird gar an Krankenhaus- und Schulkantinen verteilt - ein Skandal: Delfinfleisch ist mit Quecksilber und anderen Giftstoffen extrem belastet. Proben aus Taiji überschritten die eigenen nationalen Quecksilber-Grenzwerte um das bis zu 5.000fache. Die japanische Regierung spielt die Gesundheitsrisiken von Delfinfleisch gezielt herunter.
Was können Kinobesucher tun?
Auf der gemeinsamen Website www.delfine.org bieten Pro Wildlife, die WDCS und OceanCare Möglichkeiten an, wie Delfinfreunde gegen die Jagd aktiv werden können.
Ric O'Barry, der Protagonist des Films, ist am 7. Oktober ab 22.15 bei Stern TV (RTL) zu Gast. Dort berichtet er von den Dreharbeiten des Films.
Über Pro Wildlife:
Pro Wildlife ist eine gemeinnützige Organisation, die sich global für den Schutz von Wildtieren und ihrer Lebensräume einsetzt. Weltweit unterstützt Pro Wildlife Artenschutzprojekte vor Ort und leistet Aufklärungsarbeit, um Wildtierhandel und Wilderei einzudämmen. Pro Wildlife nimmt an Konferenzen wie der Internationalen Walfangkommission (IWC), dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA, engl. CITES) oder der Konvention zum Erhalt der Biodiversität (CBD) teil, um den Schutzstatus von Wildtieren weltweit zu verbessern.