Seit Jahren verbessert sich unser Wissensstand über die Gefahren und Folgen intensiver Lärmquellen für das marine Ökosystem: Die Kommunikation von Meeressäugern wird überlagert und Wale stranden. Aber auch Fischschwärme kollabieren, Meeresschildkröten fliehen. Sogar Korallenlarven werden in ihrer Existenz bedroht. Hauptverantwortlich für den Unterwasserlärm sind Militärsonare, die Suche nach Rohstoffen und der starke Schiffsverkehr. In manchen Meeresgebieten hat sich seit 1950 der Schallpegel alle zehn Jahre verdoppelt. Die UNO zählt Unterwasserlärm zu den fünf grössten Gefahren für Meeressäuger. Trotzdem gibt es bis heute kaum konkrete Massnahmen zur Reduktion von Unterwasserlärm.
«Militärs wollen sich mit dem Verweis auf die nationale Sicherheit jeglicher Verantwortung entziehen und die Ölindustrie ignoriert aus Kostengründen bereits vorhandene Technologien zur Reduzierung bedrohlicher Lärmpegel. Also brauchen wir die Öffentlichkeit, um den Meeresbewohnern Gehör zu verschaffen», sagt Sigrid Lüber, Präsidentin von OceanCare und Leiterin der Kampagne. «Doch gerade das ist eine enorme Herausforderung. Wir müssen ein sehr komplexes und schwieriges Thema verständlich kommunizieren, um den Menschen die Tragweite der Bedrohung zu vermitteln», so Lüber.
Die Silent-Oceans-Kampagne folgt einem 10-Punkte-Plan, um in den Ozeanen für mehr Ruhe zu sorgen. Der Plan umfasst unter anderem folgende Forderungen:
- internationales Regelwerk zur Reduktion von Unterwasserlärm
- Einsetzung von Lärmobergrenzen
- kein Einsatz intensiver Lärmquellen in besonders sensiblen Meereszonen und Schutzgebieten
- verpflichtender Einsatz der besten verfügbaren lärmreduzierenden Technologien
- umfassende Umweltverträglichkeitsprüfungen
Besonderes Augenmerk wird auf die Entwicklungen im Mittelmeer gerichtet. Für Millionen von Touristen ist das Mittelmeer weiterhin der Ort, um Ruhe zu finden. Eine Idylle, die in der Unterwasserwelt des europäischen Hausmeeres längst verloren gegangen ist.
Zusätzliches Presse-Material
- Info-Film über Unterwasserlärm zum Einbetten auf Online-Portalen: www.oceancare.org/...
- Pressbilder zum Thema «Unterwasserlärm» (Anhang Grafiken)
- Die Forderungen von Silent-Oceans: www.oceancare.org/...
- Weiterführende Informationen: www.silentoceans.org
- Anzeigenmotive mit der Bitte zum Freischaltungen (siehe Anzeigenmotiv Schildkröte im Anhang - weitere Motive auf Anfrage)
Über OceanCare
Seit 1989 setzt sich OceanCare für den Schutz der Meerestiere und der Ozeane ein. Im 2011 erlangte die Schweizer Organisation den UN-Sonderberaterstatus im Bereich Meeresschutz. Mit Forschungsprojekten, Kampagnen und der Arbeit in internationalen Umweltgremien verschafft sich OceanCare weltweit Gehör. Und schützt so das Leben im Meer. http://www.oceancare.org
Partner
Animal Welfare Institute (AWI) widmet sich der Verringerung von Tierleid. AWI strebt eine bessere Behandlung der Tiere in allen Bereichen an - im Versuchslabor, in der Landwirtschaft, im Handel, in Haushalten und in freier Wildbahn.
www.awionline.org
Ocean Mammal Institute (OMI) erforscht die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf Wale und Delphine. OMI ist darauf ausgelegt, die Kluft zwischen Einzelpersonen, Wissenschaft und Technologie zu verschmälern und die innere Verbindung mit der Natur zu vergrössern. www.oceanmammalinst.com
Whale and Dolphin Conservation (WDC) ist die grösste internationale Organisation, die sich ausschliesslich dem Schutz von Walen und Delfinen widmet. http://www.wdcs-de.org/