Während Norwegen weder das international gültige kommerzielle Walfangverbot, noch das internationale Handelsverbot mit Walprodukten anerkennt, ignoriert es auch die Gesetze des eigenen Marktes. In den vergangenen Jahren haben norwegische Walfänger niemals die selbst auferlegte Fangquote angelandet, auch hat der Handel meist nach wenigen Wochen eine Unterbrechung der Jagd gefordert, da das Walfleisch nicht abgesetzt werden konnte. Zudem wird ein Großteil der Walprodukte gar nicht genutzt, sondern geht noch auf offenem Meer über Bord.
Nicolas Entrup, Sprecher der WDCS in Deutschland: "Die Taktik der Walfänger, die Staatengemeinschaft mit der Anhebung von Fangquoten zu provozieren und damit die Legalisierung der kommerziellen Waljagd unter dem Schlagwort eines "Kompromisses" zu erwirken, ist nichts Neues. Leider ist es aber auch nicht neu, dass insbesondere die Regierungen der Europäischen Unionsländer tatenlos zusehen."
Aktuell verhandeln die Mitgliedstaaten der Internationalen Walfangkommission (IWC), darunter auch Deutschland, über einen Kompromissvorschlag mit den Walfangstaaten über die Zukunft der IWC. Dabei richtet sich das Augenmerk auf die japanischen Walfangaktivitäten - die Frage des Walfangs in Europa wird absichtlich ausgeklammert.
"Insbesondere die IWC-Mitgliedsstaaten der Europäischen Union machen sich zunehmend lächerlich, da sie anscheinend jede Provokation der europäischen Walfänger duldet. Verhandlungen, die bewusst Norwegens, Islands und Grönlands kommerziellen Walfang ausklammern, kommen einer Aufgabe einer aktiven Walschutzpolitik gleich", beklagt der WDCS-Sprecher die fehlende Strategie der Walschutzstaaten, um Walfang in europäischen Gewässern zu beenden.