Kontakt
QR-Code für die aktuelle URL

Story Box-ID: 507236

WDC, Whale and Dolphin Conservation gGmbH Implerstraße 55 81371 München, Deutschland http://de.whales.org
Ansprechpartner:in Frau Michaela Harfst +49 89 61002395
Logo der Firma WDC, Whale and Dolphin Conservation gGmbH
WDC, Whale and Dolphin Conservation gGmbH

Schweinswale unter Beschuss

Umstrittener Einsatz von Schallkanonen in niederländischen Gewässern nahe der deutschen Grenze und ausgewiesenen Schutzgebieten

(lifePR) (München, )
Derzeit findet in niederländischen Gewässern nahe der deutschen Grenze eine groß angelegte seismische Untersuchung zur Erkundung von Erdgasvorkommen durch die Firma Hansa Hydrocarbons statt. Die dabei verwendeten Schallkanonen setzen Lärmpegel frei, die in Hunderten oder gar Tausenden Kilometern noch zu hören sind. Solche Schallintensitäten können Meerestiere schwer schädigen oder töten. Besonders brisant: in unmittelbarer Nähe befindet sich auf deutscher Seite das Schutzgebiet "Borkum Riffgrund", das unter anderem zum Schutz von Schweinswalen eingerichtet wurde.

Demnach sind die Tiere, die dort derzeit ihre Jungen gebären, in höchster Gefahr. Der Beschuss mit ohrenbetäubendem Lärm stört die Tiere, erschwert ihre Nahrungssuche und macht eine Kommunikation unmöglich. Im schlimmsten Fall erleiden sie direkte Schädigungen des Hörsystems, was bei diesen Tieren einem Todesurteil gleich kommt, da die Orientierung per Schall überlebensnotwendig ist.

Nach Informationen des Bundesumweltministeriums wurde Deutschland nicht in die Entscheidungs- und Genehmigungsprozesse einbezogen. Dies ist aber nach EU Recht notwendig, sobald die Gewässer eines Nachbarlandes betroffen sind. Unklar bleibt auch, ob eine ordentliche Umweltverträglichkeitsprüfung unter Beteiligung der niederländischen Öffentlichkeit durchgeführt wurde. WDC verurteilt den Einsatz von Schallkanonen.

"Es kann nicht sein, dass das Wohlergehen von europaweit streng geschützten Arten auf solch eklatante Weise aufs Spiel gesetzt wird" sagt Fabian Ritter, Meeresschutzexperte bei WDC. "Seit Jahren wird intensiv über Schallschutz-Grenzwerte beim Bau von Offshore-Windkraftanlagen diskutiert, und auch Holland ergreift entsprechende Maßnahmen in diesem Kontext, um die Schweinswale zu schützen. Dass jetzt Schallkanonen eingesetzt werden, die ein Vielfaches an Lärm erzeugen, und dies ausgerechnet zur sensiblen Paarungszeit und direkt an ausgewiesenen Schutzgebieten, ist ein Skandal".

WDC hat als Reaktion auf die Ereignisse mehrfach Gespräche mit dem Bundesumweltministerium (BMUB) geführt. Gleichzeitig wurden ein Brief und eine fachliche Stellungnahme an das verantwortliche niederländische Ministerium geschickt. Darin wird ein Stopp der Untersuchungen gefordert, da es innerhalb der für Schweinswale besonders sensiblen Sommerzeit, zu der sie ihre Jungen gebären, auf keinen Fall zu solch einer massiven Störung und Gefährdung kommen darf. Darüber hinaus wird eine umfassende Umweltverträglichkeitsprüfung unter Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der betroffenen Nachbarländer inklusive Deutschland gefordert. Längst gibt es auch alternative Technologien zur Erkundung von unterseeischen Lagerstätten, nur werden diese bisher nicht angewandt.

Nicht zuletzt durch den Druck von WDC und Umweltverbänden hat Bundesumweltministerin Hendricks nun ihrerseits die zuständigen niederländischen Behörden dazu aufgefordert, die Erdgassuche sofort zu beenden. Somit wurde auf höchster politischer Ebene reagiert und damit dem Thema ein gebührender Stellenwert eingeräumt. Der Schweinswal als eines der letzten großen Wildtiere steht in Europa unter strengem Schutz. Dies haben alle Mitgliedsstaaten der EU zu berücksichtigen. Entsprechend sollte eine gegenseitige Absprache erfolgen, was die Niederlande jedoch zuletzt versäumt haben, wodurch europäisches Umweltrecht gebrochen wurde.

Website Promotion

Website Promotion

WDC, Whale and Dolphin Conservation gGmbH

Die gemeinnützige Wal- und Delfinschutzorganisation WDC widmet sich ausschließlich dem Schutz von Walen und Delfinen, jedes Individuum zählt. Das Ziel ist eine Welt, in der alle Wale und Delfine in Freiheit und Sicherheit leben. WDC ist als Expertenorganisation anerkannter Partner der Bonner Konvention im Rahmen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) sowie beratender Partner des Abkommens zum Schutz von Walen und Delfinen im Mittelmeer und Schwarzen Meer (ACCOBAMS). www.whales.org

Für die oben stehenden Storys, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.
Wichtiger Hinweis:

Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH gestattet.

unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH 2002–2024, Alle Rechte vorbehalten

Für die oben stehenden Storys, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.