1994 wurden das letzte Mal Sanktionen verhängt, als die USA mit einem Embargo für Taiwan auf dessen nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) verbotenen Handel mit Tiger- und Nashornprodukten reagierte.
Bis heute sind sämtliche Versuche, mit Island über seine illegalen Walfang- und internationalen Handelsaktivitäten mit Walprodukten zu verhandeln, fehlgeschlagen. Deshalb hat die WDCS im Dezember 2010 eine Petition im Rahmen der "Whales need US" Koalition und des "Species Survival Network" auf den Weg gebracht, um die Behörden aufzufordern, endlich die US-amerikanische Naturschutzgesetzgebung - das so genannte "Pelly Amendment" - gegen Island umzusetzen.
Die WDCS und ihre Partnerorganisationen haben auch die Öffentlichkeit aufgefordert, die US-Regierung zu Sanktionen zu ermutigen. Knapp 250.000 Menschen sind dieser Aufforderung gefolgt - eine Zahl, die offensichtlich den Entscheidungsprozess der US-Regierung beeinflusst hat.
Island hat 280 gefährdete Finnwale und 186 Zwergwale getötet, seit es den kommerziellen Walfang 2006 wieder aufgenommen hat. Der Export von Walprodukten ist seit 2008 ebenfalls angestiegen. Island exportierte mehr als 1.000 Tonnen Walfleisch, Walspeck und Walöl im Wert von mehreren Millionen US-Dollar nach Japan, Norwegen, und die Färöer Inseln und entsandte sogar illegale Schiffsladungen mit Walprodukten nach Lettland und Weißrussland.
Kate O'Connell von der WDCS kommentiert: "Es ist an der Zeit, endlich deutliche Zeichen gegen Islands ausufernden kommerziellen Walfang zu setzen. Die WDCS ist erfreut darüber, dass das Handelsministerium sich dazu entschlossen hat, die Öffentlichkeit zu hören und Maßnahmen zu ergreifen."
"Islands Walfang verstößt klar gegen das internationale kommerzielle Walfangverbot der IWC. Wir fordern nun von Präsident Obama, die Empfehlungen des Handelsministeriums zu unterstützen und rasch zu reagieren."
Im Mai gab Islands einziges Finnwal-Jagdunternehmen Hvalur hf bekannt, den Beginn der diesjährigen Walfangsaison vorübergehend zu verschieben. Als Grund dafür wurden Unsicherheiten auf dem japanischen Markt nach der Tsunamikatastrophe genannt. Der Geschäftsführer von Hvalur hf, Kristjan Loftsson, ließ verlauten, dass diese Entscheidung gegen Ende des Sommers erneut überdacht wird. In der Zwischenzeit hat Islands Zwergwaljagd im April begonnen. Bisher sind bereits 32 Zwergwale in isländischen Gewässern getötet worden.
Die WDCS drängt den Präsidenten dazu, sich nicht von der Verschiebung der Jagd täuschen zu lassen.