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Wende in Japans grausamer Delfinjagd?

Trotz weltweiter Proteste hat im Fischerort Taiji die diesjährige Delfinjagd begonnen

(lifePR) (München, )
Fischer im japanischen Dorf Taiji haben diese Woche 100 Große Tümmler und 50 Grindwale in eine Bucht getrieben und damit die diesjährige Jagdsaison eröffnet. Doch statt wie sonst üblich wurden die Tümmler diesmal nicht gleich getötet. Angeblich soll ein Dutzend der kräftigsten Exemplare für Delfinarien behalten, die übrigen wieder freigelassen werden. Die Organisationen Pro Wildlife und WDCS (Whale & Dolphin Conservation Society) halten es jedoch für verfrüht, dies als eine Wende in Taijis Delfin-jagd zu sehen: "Solange Delfinarien Tiere aus Japan kaufen, wird die grausame Jagd weitergehen." Einige Grindwale wurden getötet, um ihr Fleisch zu verkaufen.

In Japan sterben zwischen 13.000 und 20.000 Delfine und Schweinswale jährlich einen brutalen Tod. Eine besonders brutale Form der Jagd sind die zwischen September und März regelmäßig stattfindenden Treibjagden in Taiji. Dabei treiben Fischer Delfinherden mit Booten in eine Bucht. Hierbei schlagen sie gegen Metallstangen, die ins Wasser ragen. Diesem Lärm versuchen die Delfine zu entkommen. In Buchten getrieben wird den Tieren der Fluchtweg versperrt. Sie werden mit Speeren und Messern getötet.

"Das Fleisch der Delfine wird in Supermärkten verkauft und an Schulkantinen verteilt - obwohl es stark mit Quecksilber und Giftstoffen belastet ist. Das wird auch mit dem Fleisch der getöteten Grindwale passieren", berichtet Dr. Sandra Altherr, Sprecherin von Pro Wildlife. Nicolas Entrup, Sprecher der WDCS, ergänzt: "Zoos und Vergnügungsparks können sich ihrer Verantwortung nicht entziehen. Sie geben den Auftrag für den Delfinfang. Die getöteten Tiere bringen einen Zusatzverdienst für die Fischer".

Für weltweites Medieninteresse zum Delfinfang in Japan sorgt der bereits mehrfach preisgekrönte Dokumentarfilm "DIE BUCHT - THE COVE", der ab dem 22. Oktober in deutschen Kinos anläuft. Protagonist des Films, Ric O'Barry, war Anfang September vor Ort in Taiji, Japan, um Aufmerksamkeit für ein Ende der Delfinjagden zu erwirken. Seit dem Filmstart von "DIE BUCHT - THE COVE" kommen die Bewohner des japanischen Fischerortes nicht zur Ruhe: Journalisten aus aller Welt kommen in den abgelegenen Ort, erstmals berichten auch japanische Medien über die Geschehnisse in der Bucht - ein Novum, denn die Öffentlichkeit weiß nichts über die Delfinjagd im eigenen Land.

"Neben ihrer Grausamkeit steht die Delfinjagd auch am Pranger, weil die japanische Bevölkerung nichts ahnend hochgiftiges Delfinfleisch konsumiert, dass die nationalen Grenzwerte um das bis zu 5.000-fache überschreitet", berichtet die Pro Wildlife-Sprecherin Altherr. "Dabei sind gerade japanische Konsumenten eigentlich sehr gesundheitsbewusst."

"Zoos und Vergnügungsparks können sich ihrer Verantwortung nicht entziehen, da sie durch Lebendfangaktivitäten weiterhin das Überleben lokaler Delfinpopulationen in Japan, aber auch anderen Regionen, gefährden. Wir erwarten von den Tierparks zumindest ein klares Nein zu Delfin-Wildfängen" sagt Nicolas Entrup, Geschäftsführer der WDCS Deutschland.

Pro Wildlife und die WDCS fordern ein umgehendes Ende der Delfinjagd - nicht nur in Taiji, sondern auch in den anderen japanischen Gemeinden. "DIE BUCHT - THE COVE" hat erste merkliche Veränderungen bewirkt - wenn die internationale Kritik weiter wächst, haben wir nun die Chance, die grausame Delfinjagd in Japan endlich zu beenden", so das Fazit der beiden Organisationen.

Am Sonntag, 18. Oktober um 20 Uhr zeigt UCI KINOWELT in exklusiver Kooperation mit der WDCS und Pro Wildlife eine Preview von "DIE BUCHT - THE COVE". Pro gekauftem Preview-Ticket spendet UCI KINOWELT 1 Euro an die beiden gemeinnützigen Organisationen und unterstützt dabei konkrete Aktivitäten zum Schutz von Delfinen in japanischen Gewässern.
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