30 Weine wurden vorgestellt, bei den Weißweinen der neue Jahrgang 2008, bei den Rotweinen, die Schätzle länger reifen lässt, der Jahrgang 2007. Das erst 1970 gegründete Weingut, das 2008 bereits den vierten Bundesehrenpreis gewann, besitzt sehr gute Lagen in Endingen, insbesondere mit der Eigenlage Steingrube auf Vulkanboden, sowie Flächen im Breisgau und in Oberbergen in der Lage Bassgeige. Elegant, duftig, stoffig und blitzsauber präsentierten sich die Weiß- und Grauburgunder, sowie die Rieslinge. Sehr gut zeigten sich auch verschiedene Varianten an Scheurebe, und mit Stolz wurde erstmalig als "Jungfernwein" ein Muskateller vorgestellt. Die Spätburgunder Rotweine probierten sich dicht, ja edel, mit schönen Kirsch- und Beerennoten. Für den Weinausbau ist inzwischen überwiegend Leopold Schätzle jun. zuständig, der die Rotweine grundsätzlich im Holz reifen lässt, vielfach in schon in mehrfach belegten Barriques. Auf diese Weise zeigen sie sich nicht zu gerbstoffbetont, was als Spezialität des Weinguts gelten kann. "Die Rotweine sollen nur vom Holz geküsst sein. Wer einen schönen Rotwein genießen will, muss ja nicht den ganzen Wald mittrinken", bemerkte Schätzle sen. launisch. So wird auch verständlich, dass er der bei den TOP 10 der Bundesweinprämierung 2008 gleich mit zwei Rotweinen glänzen konnte, 2006 wie 2007 jeweils die beste "beste Collection Rotwein trocken" gewonnen hatte, und von manchen seiner Kunden als "Rotweinpapst" tituliert wird. Natürlich werden auch original Barrique-Weine mit internationalem Flair ausgebaut.
Jeder Besucher erhielt einen Bewertungsbogen, um auch ein wenig Marktforschung zu betreiben. Den Abschluss und Höhepunkt bildete das Weindiner in Merkles Rebstock in Endingen. Schätzle: "Die 90 Plätze waren rasch ausgebucht, und wir mussten leider viele Absagen erteilen." Tochter Cäcilia trug Launisches über Duft und Geruchssinn vor, der heute vielfach vernachlässigt würde. Schätzle sen.: "Der Wein ist ein wunderbarer Begleiter zum Essen. Sollte dies einmal weniger schmecken, so kann man sich dennoch am Wein erfreuen."