Pinot Noir - bei französischen Winzern ist sie weiblich - ist im Weingarten schwierig, fault leicht. Mann muss sie genau am Punkt erwischen.
Auch im Keller macht sie es ihren Liebhabern nicht leicht. Schöfmann: "Sie macht meistens eben genau das, was man nicht will."
Pinot Noir hat sich am Weingut in Martinsdorf durch Gespräche mit Winzerkollegen ergeben. Zuschmann-Schöfmann hatten selbst gar keinen Pinot-Noir-Weingarten. Aber zwei Kollegen waren mit ihren Pinot-Ergebnissen nicht recht zufrieden. Zuschmann-Schöfmann kauften im Voraus die Ernte - exklusiv für ihre neue Pinot Noir Reserve.
Gemeinsam wurden genaue Vorgaben festgelegt. Für Bodenbearbeitung, Ausdünnung und zu erntende Mengen.
Das Traubenmaterial für den 2006er kommt aus zwei Lagen. Eine ist jung, ein Südosthang mit frühen, hochreifen Trauben. Die andere ist sehr alt und liegt westseitig. Die Reben dort basieren auf einem älteren Klon. Seine Trauben sind kleinbeerig, das ergibt das typische Erdbeeraroma.
Das Ergebnis ist mehr als erfreulich. Der Stil: frankophiler Pinot Noir, im kleinen Holz. Viel gebrauchtes Holz, wenig neues. So bleibt der Sortencharakter im Vordergrund. Hell, transparent und ein betörendes Aroma von Walderdbeeren im Duft und am Gaumen. Straff und klar mit feiner Säure. Eine vielschichte und überaus elegante Pinot Noir aus dem Weinviertel. Eben genaus so, wie sie ist, die Pinot!