In den vergangenen Jahren haben sich in Deutschland neue Formen der Ethikberatung in Kliniken und Krankenhäusern etabliert. Dazu gehören Klinische Ethik-Komitees, aber auch Ethik-Foren oder ethische Konsiliardienste. Klinische Ethik-Komitees beraten in schwierigen Einzelfällen, die sich in der Krankenhauspraxis ergeben.
Zu den Aufgaben der Komitees gehören auch die Entwicklung ethischer Leitlinien für wiederkehrende ethische Probleme oder die Weiterbildung in Fragen der medizinischen Ethik am jeweiligen Krankenhaus.
Die verschiedenen Formen der Klinischen Ethikberatung versprechen einen "besseren" Umgang mit den moralischen Problemen, die sich im Krankenhaus ergeben: Es besteht die Hoffnung, auf diese Weise ein vollständiges Bild der Situation zu erhalten und möglichst alle Gesichtspunkte zu berücksichtigen, die eine Entscheidung beeinflussen können. Klinische Ethikberatung kann so einen Beitrag zur Transparenz, Konsistenz und Differenzierung ethischer Entscheidungen leisten. Denjenigen, die schließlich eine Entscheidung treffen müssen, kann sie unterstützend zur Seite stehen.
Mit welchen konkreten Fragen befassen sich Klinische Ethik-Komitees in der Praxis? Und welche Rolle spielt dabei die Ethik? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt der Jahrestagung. Eingeladen sind unter anderem Prof. Dr. Dr. Jochen Vollmann, Direktor des Instituts für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin der Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Norbert Roeder, Direktor des Universitätsklinikums Münster und Dr. Rudolf Kösters, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft.