Wie so oft bei solchen Turnieren blieben einige hoch gehandelte Spieler bereits am ersten Turniertag auf der Strecke. Kurz vor Mitternacht schied der Vorjahressieger Andreas Hoivold aus Norwegen mit zwei Königen enttäuscht aus. Auch der bekannte deutsche Profispieler Michael Keiner musste vorzeitig die Segel streichen.
Wirklich Glück hatte dagegen der Holländer Marcel "Flying Dutchman" Luske. Er ging all-in und überlebte nur dank eines unglaublichen "1-Outers" auf dem River, d.h. mit der letzten Karte auf dem Board traf er die einzige, die ihn gegen seinen Gegner retten konnte. Ein solcher "1-Outer" trifft mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 2% ein.
Nun wird mit Luske zu rechnen sein, der 55-jährige Niederländer gilt als einer der besten und zugleich auch als einer der unterhaltsamsten Spieler der Welt. Bereits gestern konnte man seine legendären Einlagen wie Singen und Grimassen am Spieltisch beobachten.
Der Topstar des Turniers ist jedoch der Kanadier Daniel Negreanu, der gestern durch gute Laune und ohne Starallüren jede Menge Sympathien gewonnen hat. Er unterhielt nicht nur seine Mitspieler am Tisch, sondern auch die zahlreichen Zuschauer, indem er immer wieder seine Einsätze und Erhöhungen auf Deutsch annoncierte: "Fünfundertfunfsig, ricktig?" hörte man ihn noch einige Tische weiter rufen.
Nachdem er einige Hände verloren hatte, spielte sich Negreanu dann warm und geht in den zweiten Turniertag mit einem komfortablen Chipstapel.
Negreanu startete seine Pokerkarriere vor 10 Jahren, als er mit 23 Jahren bei der World Series of Poker (WSOP) abräumte. 2004 wurde er zum Spieler des Jahres der WSOP gewählt, 2006 erhielt er den Titel "beliebtester Pokerspieler".
Nachdem nun die Gesamt-Teilnehmerzahl feststeht, lässt sich auch der Preispool beziffern. Er liegt dieses Jahr mit 3,288 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahr. "Eine fantastische Bestätigung für uns, in Deutschland sind wir mit diesem Turnier an diesem Standort das Maß aller Dinge", freut sich EPT-Projektleiter Conrad Schulze.