„Die Größe des Gehirns nimmt im späten Erwachsenenalter ab. Dadurch können Gedächtnisprobleme verursacht werden“, erklärt der Neurologe Kirk I. Erickson von der Universität Pittsburgh. Er möchte weitere Studien anregen, die zu viel versprechenden Methoden der Vorbeugung von Alzheimer und Demenz führen können.
Für die Studie berichteten 299 Menschen mittleren Alters ohne Anzeichen von Demenz, wie viele Häuserblocks sie pro Woche zurücklegten. Neun Jahre später erstellten die Wissenschaftler dann MRT’s, hochauflösende Aufnahmen von den Gehirnen. Mit dem Ergebnis: Senioren, die mindestens 72 Blocks pro Woche (das entspricht ca. zehn bis 15 Kilometern) zurücklegten, wiesen ein größeres Volumen an grauer Gehirnsubstanz auf im Vergleich zu denjenigen, die sich weniger bewegten. Gerade die „grauen Zellen“ der Großhirnrinde sind für die kognitiven Leistungen von großer Bedeutung. Wer allerdings mehr als 72 Blocks gelaufen ist, konnte das erhaltene Volumen nicht weiter ausbauen.
Nach weiteren vier Jahren testeten die Forscher, ob die Probanden bereits Anzeichen von kognitiver Beeinträchtigung oder Demenz entwickelt hatten. Dies war bei 116 Teilnehmern der Fall, das entspricht 40 Prozent. Bemerkenswert war auch hier: Diejenigen die am meisten gelaufen sind, konnten das Risiko der Entwicklung von Gedächtnisproblemen in etwa um die Hälfte senken.
Nach Meinungen von Erickson gibt es somit einen Grund mehr die regelmäßige Bewegung für Menschen jeden Alters in der öffentlichen Gesundheitsfürsorge zu fördern, wenn dadurch die Gesundheit des Hirnes verbessert und das Gedächtnis für das spätere Leben gestärkt werden kann.