Gute Vernetzung klinischer und außerklinischer Bereiche fördert das Stillen
„Dem Projekt des Universitätsspitals Zürich gilt meine ganze Anerkennung“, so Professor Dieter Kranzfelder, Erster Vorsitzender der WHO/UNICEF-Initiative bei der symbolischen Übergabe eines Schecks, „Es zeigt, dass eine gute Vernetzung klinischer und außerklinischer Bereiche das Stillen wirksam unterstützt. Das ist ganz im Sinne des `Community Outreach´, der von der weltweiten `Baby-friendly Hospital Initiative´ empfohlen wird. Hebammen, Stillberaterinnen, GynäkologenInnen, KinderärztInnen, Wochenstationsschwestern sind gefordert, interprofessionell zusammenzuarbeiten.“ Clara Bucher, Pflegedienstleitung im Universitätsspital Zürich, nahm den Preis am 3. Dezember 2015 beim 27. Deutschen Kongress für Perinatale Medizin entgegen.
Größere Zufriedenheit der Wöchnerinnen durch einheitliches Stillmanagement am Universitätsspital Zürich
„Die Handlungsrichtlinien zum Stillmanagement waren uneinheitlich. Die Empfehlungen der Geburtshilfe und der Neonatologie wichen voneinander ab. Hinzu kam ein häufiger Personalwechsel. All dies führte zu abweichenden Aussagen des Personals, was die Wöchnerinnen irritierte und verunsicherte“, so Bucher. Das Universitätsspital stellte das gesamte Stillmanagement auf den Prüfstand, entwickelte und vereinheitlichte neue Handlungsrichtlinien und setzte diese um. „Das hat sich unmittelbar positiv auf die Zufriedenheit der von uns betreuten Mütter und Kinder ausgewirkt. Wir überprüfen laufend die Stillrate und konnten diese steigern“, so Bucher. In jedem Fall solle der eingeschlagene Weg weiterverfolgt und das Spital vielleicht wieder als „Babyfreundlich“ zertifiziert werden[1]. Dafür sei jetzt schon sehr viel Vorarbeit geleistet. Das Preisgeld werde voraussichtlich für eine Fortbildung im Stillmanagement investiert. „Die Prämierung ist eine Anerkennung für das gesamte Team, das an dem Projekt mitgewirkt hat“, freut sich Bucher.
[1] Das Universitätsspital Zürich war bis 2009 als „Babyfreundlich“ zertifiziert.