Nach zwei motivierenden Grußworten der Landräte Jürgen Schulz und Manfred Nahrstedt, berichtete Horst Seide, Vorsitzender von Region Aktiv, über die Entstehungsgeschichte und über zukünftige Ziele und Strategien der Bioenergie-Region. Zusammen mit Ileana Weber, Projektleiterin der Bioenergie-Region Wendland-Elbetal, hieß er die Landwirtschafsministerin in der Bioenergieregion willkommen. „Ich freue mich darüber, dass Sie mich hier so herzlich empfangen haben. Ihre Region verfügt über großes Potenzial und Know-How im Bereich Bioenergie und es ist schön zu sehen, wie gut diese Chance hier genutzt wird“, erklärte Ministerin Astrid Grotelüschen.
Begleitet von einer Laudatio von Horst Seide überreichte die niedersächsische Landwirtschaftsministerin den drei Gewinnern die Urkunden mit ihrem neuen Titel: „Bioenergiedorf in der Bioenergie-Region Wendland-Elbetal“. Die Dörfer Breese-Gümse, Thomasburg und Volkfien hatten sich mit ihren innovativen Wettbewerbsbeiträgen gegen fünf weitere Wettbewerber durchgesetzt und konnten nun mit Stolz ihre Preise entgegen nehmen. An jede Urkunde ist eine Förderzusage in einer Gesamthöhe von je 6.000 € geknüpft. Zusätzlich wird die Bioenergie-Region Wendland-Elbetal die Dörfer bei der Umsetzung ihrer Projekte langfristig begleiten.
Das Bioenergiedorf Breese-Gümse in der Gemeinde Dannenberg (Samtgemeinde Elbtalaue) plant den Ausbau des Fernwärmenetzes, an das inzwischen bereits 35 Wohnungen, eine Gaststätte, ein Kindergarten, ein Sportlerheim und 28 Wohnhäuser angeschlossen sind. Zur Abdeckung von Spitzenlasten sowie zur Notfallsicherung ist eine zweite Hackschnitzelheizung geplant. Zur Einbindung der Einwohner und der breiten Öffentlichkeit sind ein Tag der offenen Tür, Führungen und Vorträge auf Fachveranstaltungen geplant. Mit der Förderung werden zum Beispiel die Planungen für die Veranstaltungen unterstützt.
Der Wettbewerbsbeitrag des Bioenergiedorfs Thomasburg (Samtgemeinde Ostheide) lautet „Selbst ein Weg von tausend Meilen beginnt mit einem Schritt (jap. Weisheit)“. Ausgehend von diesem Leitsatz plant Thomasburg zum Beispiel die Erhaltung und Wiederbelebung der örtlichen Wassermühle. Mit der Förderung aus dem Wettbewerbsgewinn werden darüber hinaus die Machbarkeitsstudie „Abwärmenutzung Biogasanlage Thomasburg“ und weitere Maßnahmen zu den Themen Energieverbrauch und Energieerzeugung finanziert.
Die Biogasanlage in Volkfien in der Gemeinde Jameln (Samtgemeinde Elbtalaue) ist bereits an ein Nahwärmenetz angeschlossen, das 21 Gebäuden umfasst. Kältespitzen werden durch privat vorhandene Holzheizungen abgedeckt. Mittelfristig ist in Volkfien die Ausweitung dieser Wärmeversorgung angedacht. Mit den Fördergeldern will das Bioenergiedorf Volkfien eine Kurzstudie durchführen, die Medienarbeit unterstützen sowie Veranstaltungen und Dorfführungen organisieren. Außerdem sind eine Breitband-Internet-Versorgung für alle Bewohner und ein Internet-Info-Terminal geplant.
„Mir sind Ihre Projektideen schon jetzt an Herz gewachsen und ich freue mich darauf, Sie in den nächsten Jahren bei der Umsetzung unterstützen zu dürfen“, gratulierte Projektleiterin Ileana Weber. Nach der Präsentation der Gewinner folgte eine Talkrunde mit Dr. Gerd Höher, Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, und mit Samtgemeindebürgermeister Norbert Meyer (SG Ostheide), Michael Wedler, externer Berater der Bioenergie-Region, sowie mit Vertretern der Gewinnerdörfer.
Zum Abschluss des Abends lud Ileana Weber im Namen der Bioenergie-Region Wendland-Elbetal zu Sekt und Fingerfood ein, um den Erfolg des Wettbewerbs gemeinsam zu feiern. „Unser Ziel ist es, die regionale Wertschöpfung im Bereich Bioenergie zu optimieren und das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen. Ich bedanke mich bei allen Wettbewerbsteilnehmern für Ihr großes Engagement, denn jeder Ihrer Beiträge hat großes Potential und ist wertvoll für die Region. Wenn Sie Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit, bei der Vermittlung von regionalen Unternehmen oder von Fachinformationen und weiteren Fördermöglichkeiten brauchen, stehen wir auch Ihnen gern weiter zur Seite. Ich bin sicher, dass wir in den kommenden Jahren noch viele Erfolge gemeinsam feiern werden, nicht nur in den heutigen Gewinnerdörfern“, schloss Ileana Weber den offiziellen Teil der Veranstaltung.