Der Sommelier ist Nachfolger des Mundschenks, dessen älteste Erwähnung bereits in der Bibel in der Genesis mit "Mundschenk des Pharaos" erfolgte. Im 1. Buch Moses wird Nehemia als Mundschenk des persischen Königs Artaxerxes Longimanus erwähnt, auch am assyrischen Hof war das Amt des Mundschenks die eines hohen Beamten. Über Griechen und Römer bis ins Mittelalter hatte das Amt höchstes Ansehen, war eine absolute Vertrauensstellung und galt als Ehrenamt, das in Adelsfamilien sogar vererbt wurde.
Das Amt des Mundschenks gehörte im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation zu den vier Erzämtern, und war mit der weltlichen Kurfürstenwürde verbunden. Der König von Böhmen war beispielsweise der Erzmundschenk des römisch-deutschen Kaisers.
Wein wurde schon 390 bis 305 in fassartigen Gefäßen gelagert und mit zylindrisch geformten Korkstücken verschlossen, die aus der Rinde von Korkeichen gewonnen wurden, worauf in seiner historia normalis Gajus P.Plinius Secundus Major 79 bis 63 vor Christus verweist mit dem Hinweis, dass diese Korkstücke gute Verschlüsse bilden.
Im 17. Jahrhundert mit dem Aufkommen der Glasindustrie begann auch eine Epoche für die Korkindustrie. Vielfältigste Glasgeräte in allen Ausführungen verlangten nach dicht schließenden Verschlüssen, nichts war besser als ein Naturkorken. Welch unglaubliche Eigenschaften die Korken hatten beweist ein Fund im Jahre 1914 in Jena. Hier wurden vier Flaschen mit Korken verschlossenem Wein des Jahres 1697 gefunden und in das Weinmuseum Speyer gebracht. Als Forscher eine der 217 Jahre alten Flaschen öffneten, fanden Sie einen Wein vor, der nichts von seinem vorzüglichen Geschmack und außergewöhnlichen Bouquet eingebüßt hatte. Nichts kann die herausragenden Eigenschaften von Korken als Weinverschluss besser untermauern, als dieser unglaubliche Beweis.
Früh erkannte man, dass die die Weinflaschen fest verschließenden Korken nur dann unbeschädigt entfernt werden konnten, wenn man einen kräftigen Halt am Korken hatte. Dies erreichte man durch gedrehtes Metall, welches in den Korken eingedreht und gezogen wurde. Der erste Korkenzieher wurde 1795 vom Briten Samuel Henshall zum Patent angemeldet. Diesem Patent folgten bis zum 20. Jahrhundert noch über 300 weitere Patente.
Ein einfacher Korkenzieher besteht aus einer Wendel oder einer Schraube mit Spitze, die einen Griff hat. Durch die Wendelung entseht in der Mitte ein Freiraum, der auch als Seele bezeichnet wird. Durch diese Konstruktion erreicht man, dass nicht nur ein Loch in den Korken gebohrt wird, was das Mitnehmen des Korkens beim Herausziehen nicht zulassen würde. Gleichzeitig verhindert die Seele, dass der Korken dabei zerkrümelt. Der Korkenzieher wird in den Korken eingedreht und aus der Flasche gezogen.
Es bedeutete jedoch einen gewissen Kraftaufwand, um den Korken mittels Korkenzieher aus der Flasche zu ziehen. Abhilfe schaffte ein Korkenzieher mit Gelenk und Hebel! Die Hebelwirkung machte es leicht, auch schwergängige Korken zu ziehen. 1883 ließ sich der Deutsche Carl F.A. Weinke diese Erfindung patentieren. Dabei hatte er auch noch ein kleines Messer zum Abtrennen der Flaschenkapsel fest verbunden. Leicht angewinkelt wird die Spindel mittig des Korkens angesetzt, aufgerichtet und nur wenige Drehungen eingedreht, ohne den Korken zu durchstoßen. Der Hebel wird an den Flaschenhals angesetzt und der Korken mit Hilfe der Hebelwirkung aus der Flasche befördert. Das geht schnell ohne den Korken zu zerkrümeln. Dieses neue Werkzeug fand schnell in der Gastronomie weite Verbreitung unter der Bezeichnung Kellnermesser bzw. Sommeliermesser!
Heute hat in der gehobenen Gastronomie jeder Sommelier ein Sommeliermesser, welches im Prinzip immer noch dem 1883 von Carl Weinke zum Patent angemeldeten Kellnermesser entspricht, in der Verarbeitung aber sehr viel edler und elganter ist!
Die Krönung aller Sommeliermesser sind die aus den Schmieden von Laguiole!
Laguiole liegt im Südwesten Frankreichs im Aveyron. Hier hat die Messerschmiedekunst eine jahrhundertalte Tradition. Die handgemachten Messer dieser Schmieden haben einen unübertroffenen weltweiten Ruf und zählen zum französischen Kulturerbe! Die berühmtesten Schmieden sind:
Laguiole Le Fidéle
Laguiole Honoré Durand
Laguiole en Aubrac
Arbalete Genes David
Herve Linie Golz
Hier schmiedet man die berühmten Laguiole-Messer mit dem eingefügten Hirtenkreuz und der geschmiedeten Biene (auch Fliege genannt), letztere ziert die ganz besonderen Sommelier- Messer (Kellnermesser), versehen mit Ziselierungen und Griffschalen aus wertvollen Hölzern, wobei bei der Auswahl der Hölzer auf alle Ansprüche des Naturschutzes geachtet wird. Die Sommeliermesser werden aus dem einzigartigen rostfreien Edelstahl 12C27 (auch Schwedenstahl genannt) mit einer Rockwellhärte von 56 handgeschmiedet. Obwohl die technische Ausstattung der Sommeliermesser nahezu identisch ist, hat jede Schmiede doch individuelle Besonderheiten in der Ausstattung und Gestaltung. Nachfolgend ein Überblick der verschiedenen Spitzen-Schmieden, die Sommeliermesser herstellen:
Laguiole Le Fidéle
Laguiole Le Fidéle ist eine kleine Schmiede in LEZOUX / Frankreich und seit vielen Jahrzehnten im Familienbetrieb. Liebevoll werden hier traditionelle Laguiole-Produkte wie Taschenmesser, Steakmesser und Sommeliermesser geschmiedet. Le Fidéle zeichnet sich durch ein besonders gutes Preis-/Leistungsverhältnis aus. Sommeliermesser werden mit Griffschalen aus Olivenholz, Ebenholz, Bocote, Horn usw. angeboten.
Das nachstehend abgebildete Sommeliermesser hat Griffschalen aus Bocoteholz. Bocote (Cordia gerascanthus), auch Rio-Grande- oder Mexiko-Palisander genannt, ist ein sehr dekoratives südamerikanisches Hartholz. Die einmalig schöne Maserung zeigt dunkelbraune bis schwarze Adern auf goldgelbem bis kaffeebraunem Grund und altert zu einem wunderschönen warmbraunen Grundton, von dem sich die schwarze Maserung deutlich abhebt!
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Laguiole Honoré Durand
Die Messer der Coutellerie von Honoré Durand werden einzeln von Hand in der Tradition der französischen Maîtres couteliers (Messerschmiedemeister) aus hochwertigen Materialien hergestellt. Je nach Ausstattung der Messer werden bis zu 105 Arbeitsschritte benötigt, bis diese ihr endgültiges Aussehen bekommen. Daher ist jedes Stück in seiner Art einzigartig. Zahlreiche Preise auf nationalen und internationalen Ausstellungen und Messen zeugen von der großen Kreativität der Firma. Ein Mann - ein Messer, so lautet das Motto der Firma. Jedes Messer wird nur von einem ausgebildeten Messermacher angefertigt, der für das Produkt verantwortlich ist, ganz im Unterschied zur industriellen Massenproduktion. Nach der Herstellung gehen die Messer noch durch die kritischen Hände des Werkstattmeisters, und nur einwandfreie Laguioles erhalten das Firmenemblem "Laguiole de l'Artisan" im Zeichen des Stiers. Und darauf ist man stolz in Laguiole und Umgebung. Davon zeugen auch die vielen nationalen und internationalen Preise, die die Messer des Honoré Louis Durand bei Ausstellungen und Messen gewonnen haben.
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Mit den Sommelier-Messern von Honoré Durand, welche als einzige eine handgeschmiedete Biene/Fliege besitzten, mit fünffach gewendelter Spindel und der besonders gestalteten Griffform, kann man in idealer Balance, kraftvoll und zugleich weich, jede noch so widerspenstige Flasche öffnen.
Laguiole en Aubrac
Die in Aubrac hergestellten Messer zeugen von höchster traditioneller Handwerkskunst. Jedes Messer trägt den Stierkopf als unverwechselbares Zeichen und weist damit auf die in dieser Gegend beheimatete berühmte Rinderrasse, die auch den Namen Aubrac trägt, hin. Das handgeschmiedete Laguiole en Aubrac "Sommelier" mit der gebogenen Klinge zum Kapselschneiden, der fünffach gewendelten Spindel, ganz aus Schwedenstahl 12C27, gehören zu den weltbesten Sommeliermessern mit verschiedensten Griffschalen.
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Als Griffschalen des abgebildeten Messers wurde Olivenholz verwendet. Olivenholz ist ein europäisches Hartholz mit sehr hohem Anteil an ätherischen Ölen. Olivenholz wird meist aus der spanischen Provinz Andalusien importiert. Die Struktur und Maserung ist sehr ausgeprägt. Durch seinen hohen Ölgehalt ist dieses Holz besonders hygienisch und antibakteriell. Es zeichnet sich durch sehr gute Feuchtigkeitsresistenz aus, ist eines der schwersten und härtesten, sowie widerstandsfähigsten Hölzer.
Arbalete Genes David
Seit der Gründung des Unternehmens Arbalete Genes David im Jahr 1922, befindet sich das Unternehmen in der dritten erfolgreichen Generation von Meister-Messerschmieden. Mit einem Team von über 20 Mitarbeitern und mehr als 800 verschiedenen Messermodellen ist Arbalete Genes David der Richtwert für kreatives Design, mit dem der begehrte Industriepreis " Janus de l'Industrie" im Jahr 2009 und 2010 gleich zweimal gewonnen werden konnte. In den 40er Jahren hat Arbalete Genes David das berühmte Taschenmesser Laguiole als erster wiederbelebt und so eine fast schon vergessene Tradition fortgeführt. Arbalete G. David ist ein führendes Unternehmen auf dem Markt der Kunsthandwerker für französische handgemachte Laguiole-Messer. Tief verbunden mit der lokalen Herkunft des Produktes, zeigt Gene David seinen Charakter. Seine gesamte Produktpalette wird in der Region Thiers produziert, in der Auvergne, die eine 100% französische Herstellung garantiert. Seine Kunsthandwerker werden weiterhin "skulpturieren", montieren, kreieren, erschaffen und polieren, wie es Ihre innere Verbundenheit zu der Laguiole- Tradition verlangt, auf das diese ewig Fortbestand hat.
Der Griff des auf dem nachfolgenden Foto abgebildeten Kellnermessers ist besonders geformt und hat Griffschalen aus Wacholderholz. Wacholderholz (französisch "Genévrier") in seinen hellen Warmtönen ist nicht nur sehr strapazierfähig, sondern verströmt auch noch einen angenehmen feinen Duft!
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Herve Linie Golz
Herve Linie Golz Mitglied des Ateliers d'Art de France, ist ein französischer Messermacher, der sich auf exquisite Laguiole Messer mit Holzeinlagen und Intarsien spezialisiert hat. Nur die schönsten Materialen (Edelholz, Horn, Büffel Knochen, etc.) und edelste Essenzen werden bei den in reiner Handarbeit gefertigten Messern verwendet, um daraus Kunstwerke zu erstellen. Seine Messer werden in der Tradition von Laguiole hergestellt und bieten gleichzeitig eine Art von modernem Design, elegant und nüchtern. Der Workshop Réquista befindet sich 25 km vom Dorf Laguiole, im Lot-Tal, Estaing zwischen und Espalion.
Auf den nachfolgenden Bildern zwei besonders schöne Beispiele von Sommeliermessern mit Intarsien. In die schwarzen Griffschalen des einen Sommeliermessers aus edlem Ebenholz, welchem von Alters her magische Kräfte zugesprochen werden, sind Intarsien in Form der Streifen eines Zebras aus orange getöntem Ahornholz eingelassen
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Das Foto des zweiten Laguiole-Sommeliermessers zeigt das von Herve Linie Golz mit "Zebra jaune" bezeichnete Kellnermesser. In das helle, fast gelbe schön gemaserte Wurzelholz, sind aus scharzem Ebenholz Intarsien in Form von Streifen eines Zebras eingefügt..
Auch wenn es inzwischen Sommeliermesser mit neuen Rafinessen wie Luftdruck usw. gibt, nichts kann die Unvergänglichkeit und Schönheit eines Original-Laguiole Sommeliermessers erreichen!
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