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Anhaltende Erschütterungen und kaum Schutz: Kindern im Erdbebengebiet droht neben Krankheiten auch psychischer Zusammenbruch

World Vision weitet Hilfe aus und erhält dafür eine Million Euro vom Auswärtigen Amt

(lifePR) (Friedrichsdorf, )
Infolge der Erdbeben, die sich heute vor einem Monat ereigneten, und des Konflikts, der in diesem Monat 12 Jahre alt wird, sind besonders Kinder im Nordwesten Syriens psychisch schwer traumatisiert. Experten für psychische Gesundheit bei der internationalen Kinderhilfsorganisation World Vision warnen davor, dass viele Menschen, insbesondere die Kinder,  einen psychischen Zusammenbruch erleiden könnten, wenn ihnen nicht schnell geholfen würde. Die weitere humanitäre Hilfe muss den Schutz ihrer körperlichen und mentalen Gesundheit in den Mittelpunkt stellen, fordert die Kinderhilfsorganisation.

Ein 38jähriger Bewohner berichtet aus Nordwestsyrien über die Erlebnisse am Tag des Bebens: „Von der Morgendämmerung bis zur darauffolgenden Nacht suchten wir nach Menschen unter den Trümmern. Der Bürgersteig vor dem Krankenhaus war voll von Leichen, die in schwarze Säcke gehüllt waren. Ganze Familien wurden unter den Trümmern begraben. Es gibt niemand, der ihre Leichen beerdigen kann. Ich versuche, meine Gefühle zurückzuhalten, aber mein psychischer Zustand ist überhaupt nicht gut. Ich bin nicht in der Lage, mich um Überlebende oder Kinder zu kümmern.“

Eine von World Vision durchgeführte Bedarfsermittlung bei 322 Familien in Nordwestsyrien ergab, dass die Häuser und Wohnungen von 94 % der befragten Familien durch das Erdbeben beschädigt und 51 % der Häuser zerstört wurden. 82 % der Familien sind nun in Sammelunterkünften untergebracht. 84 % der Befragten gaben an, dass ihre Kinder gar nicht oder nur selten Bildungseinrichtungen besuchen können. Dies erhöht wiederum das Risiko der Ausbeutung von Kindern u.a. in Bezug auf Kinderarbeit und Frühverheiratung. 

Studien, die von einem World Vision-Partner auf dem Höhepunkt der Gewalteskalation in Idlib im Jahr 2021 durchgeführt wurden, hatten ergeben, dass 100 % der vertriebenen Kinder unter 18 Jahren in der Region Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) aufwiesen. 

Johan Mooij, Leiter der Syrienhilfe von World Vision, erklärt: "Die Kameras sind abgezogen, aber die Region ist immer noch übersät mit Trümmern, unter denen noch Menschen liegen. Viele Kinder sind nun auf sich allein gestellt und ihre sichere Unterbringung ist unter den aktuellen Bedingungen mit großen Herausforderungen verbunden." 

Einen Monat nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien reichen die Hilfsmaßnahmen bei weitem nicht aus, um die Nöte der Familien und Kinder zu verringern, die schon seit 12 Jahren unter dem Krieg leiden. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass alle Zugangskanäle nach Nordwestsyrien offenbleiben und dass die Hilfslieferungen aufgestockt werden.

World Vision-Hilfe stabilisiert Grundversorgung und unterstützt Trauma-Verarbeitung

World Vision hat in den ersten Wochen 12.753 Menschen mit Lebensmitteln und mehr als 19.100 Familien mit Heizöfen und/oder Heizmaterial versorgt, außerdem knapp 12.000 Menschen mit Bargeld für die dringendsten Einkäufe ausgestattet und an mehr als 6.600 Familien Dinge des täglichen Bedarfs, wie z.B. Hygieneartikel oder Decken verteilt. Kinderschutz-Teams unterstützen die Familienzusammenführung unbegleiteter Kinder und arbeiten am Aufbau von Kinderschutzzentren in Zeltlagern. Weiterhin unterstützt die Kinderhilfsorganisation in Nordwestsyrien die medizinische Versorgung in Basisgesundheitsstationen und in einer Geburtsklinik. In den kommenden Wochen wird World Vision mit seinen lokalen Partnern vor allem daran arbeiten, die Grundversorgung von bis zu 500.000 Menschen zu stabilisieren. Dazu zählt auch die Reparatur von Brunnen, Wassertanks und anderer kritischer Infrastruktur.  Das Auswärtige Amt stellt World Vision hierfür rund eine Million Euro für die Ausweitung der Hilfe zur Verfügung.

Die Menschen brauchen weiterhin dringend unsere Hilfe. Spenden Sie jetzt online: worldvision.de/syrien

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